Einführung
. \"Orange Book\"
Sicherheit unter Windows NT
. Allgemein
. Der Sicherheitsstandard C2
1. \"Orange Book\"
Das \"Orange Book\" beinhaltet Kriterien, nach denen Betriebssysteme bezüglich ihrer Datensicherheit bewertet werden. Das \"Orange Book\" umfaßt 7 Sicherheitsstufen: D, C1, C2, B1, B2, B3 und A, wobei A für den höchsten Sicherheitsgrad steht.
Definiert wurde dieser Kriterienkatalog vom amerikanischen Verteidigungsministerium unter dem Namen "Trusted Computer System Evaluation Criteria" (TCSEC), \"Orange Book\" ist lediglich ein Beiname.
2. Sicherheit unter Windows NT
2.1 Allgemein
Voraussetzung für den Einsatz von Windows NT in US-Regierungsbehörden war die Zertifizierung durch das NCSC (National Computer Security Center), einer Unterorganisation der NSA (National Security Agency).
1995 bekam Windows NT unter Nutzung des NTFS das C2-Zertifikat verliehen. In Europa bekam Windows NT das C2-Zertifikat nach dem \"Red Book\", das Sicherheitsanforderungen an Netzwerke definiert.
2.2 Der Sicherheitsstandard C2
Kriterien des C2-Standard:
Eindeutige Identifizierung
Auditing (Überwachung)
Zugriffskontrolle
Schutz gelöschter Objekte
Das Administrator-Benutzerkonto
Hardware
2.2.1 Eindeutige Identifizierung
Jeder Benutzer muß sich mit einer eindeutigen Identifikation (Benutzername) und einem Paßwort beim System anmelden. Hierfür wird der Benutzer aufgefordert, die \"Secure attention sequence\" (Strg+Alt+Entf) einzugeben. Dadurch sichert sich Windows NT gegen Trojanische Pferde\" und dgl. ab.
Beim Login wird außerdem das Paßwort verschlüsselt und nicht lesbar (*****) angezeigt.
2.2.2 Auditing
Durch das NTFS ist es möglich, gewisse Aktivitäten (Dateizugriffe, ...) der Benutzer in einem Audit-Log aufzuzeichnen. Dies ist vor allem bei streng vertraulichen oder geheimen Daten sehr wichtig.
So kann man unter Umständen ganz schnell und einfach den Übeltäter ermitteln und zur Verantwortung ziehen.
2.2.3 Zugriffskontrolle
Standardmäßig hat unter Windows NT nur der Besitzer einer Ressource uneingeschränkte Zugriffskontrolle. Er hat nun die Möglichkeit, einzelnen Benutzern oder Gruppen gewisse Zugriffsberechtigungen zu erteilen (oder zu entziehen).
Im Gegensatz zu anderen Netzwerk-Betriebssystemen, wie zum Beispiel UNIX, bietet Windows NT erweiterte Berechtigungen:
Lesen, Schreiben, Ausführen, Löschen, Berechtigungen ändern und Besitz übernehmen
UNIX:
Lesen, Schreiben, Ausführen (jeweils für Eigentümer, Gruppenmitglieder und sonstige Benutzer)
2.2.4 Schutz von gelöschten Objekten
Wenn eine Anwendung nach Ausführung den reservierten Speicher wieder freigibt, sollte keine andere Anwendung die Daten der alten Anwendung aus dem freigegebenen Speicher auslesen können. Deshalb wird der Speicher sofort nach Beendigung der Applikation überschrieben.
Das selbe gilt auch für Daten auf Festspeichern. Nach löschen einer Datei, sollte der Bereich, der von dieser Datei benutzt wurde überschrieben werden. Am Besten eignen sich hierfür Zufallswerte. Wenn man den Bereich zum Beispiel nur mit Nullen überschreiben würde, könnte man durch Magnetisierungsrückstände die Datei wieder herstellen.
2.2.5 Das Administrator-Benutzerkonto
In den meisten anderen Betriebssystemen hat der Administrator uneingeschränkte Macht über das System (z.B. unter UNIX). Unter Windows NT kann auch der Administrator nur auf Dateien und Ressourcen zugreifen, zu denen er auch berechtigt ist zuzugreifen. Der Administrator hat aber standardmäßig das Recht, Besitz über Objekte zu nehmen, jedoch merkt das der Eigentümer. Somit ist auch dieses Kriterium des C2-Standard erfüllt.
2.2.6 Hardware
Neben den bereits erwähnten Sicherheitskriterien, sollte auch auf die Hardware Rücksicht genommen werden. Es sollte zum Beispiel nicht möglich sein, über ein anderes Betriebssystem das Windows NT-System zu manipulieren.
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