Zunächst zeigten die USA kein Interesse an einer Besetzung Österreichs. Ende November 1944 legte jedoch die UdSSR einen Besetzungsplan vor, der die Amerikaner miteinschloß. Der Wunsch der UdSSR nach gleichwertiger Beteiligung der USA und der Besatzung deutet darauf hin, daß die Sowjetunion damals England als ihren Hauptgegner im Kampf um Einflußsphären sahen. Erst am 9. Dezember 1944 erklärte sich Franklin D. Roosevelt, der amerikanische Präsident bereit, eine amerikanische Besatzungszone in Österreich zu errichten. Auch die Franzosen, die auf Drängen der Engländer in das EAC aufgenommen wurden, forderten im Jänner 1945 eine eigene Zone in Österreich. Daraufhin legten die Engländer Ende 1945 einen Teilungsplan vor, der die Teilung Österreichs in vier Zonen vorsah: Tirol und Vorarlberg bildeten die französische, Salzburg und Oberösterreich die amerikanische, Osttirol, Kärnten, der südliche Teil des Burgenlandes und die Steiermark die britische, und Niederösterreich und der nördliche Teil des Burgenlandes die sowjetische Zone. Wien sollte in den Grenzen des "Reichgaues Wien" in vier Zonen geteilt werden. Die endgültige Zoneneinteilung hielt sich im großen und ganzen an diesen Plan, mit den Ausnahmen, daß das Mühlviertel und der südliche Teil des Burgenlandes nun der sowjetischen Zone zugeteilt wurde und daß nun die kleineren Grenzen von 1937 für Wien galten.
Wiens erster Bezirk wurde, um die zonenmäßige Verwaltung zu erleichtern, zum internationalen Sektor erklärt, dessen Verwaltung monatlich in eine der vier Besatzungsmächte übergehen sollte. Diese Regelung behinderte jedoch die Funktionsfähigkeit der österreichischen Behörden.
|