Der Widerstand von einzelnen kann anhand von drei Beispielen beschrieben werden: Die Bußtagspredigt des Pfarrers Julius von Jans, Georg Elsers Attentat und der Protest in der Rosenstraße.
Kurz nach dem Progrom vom 9. November 1938 hielt der Pfarrer Julius von Jans eine Bußtagspredigt in der er die Methoden des NS-Staates und den Nationalsozialismus selbst scharf kritisiert. \"In diesen Tagen geht durch unser Volk ein Fragen: Wo ist in Deutschland der Prophet, der in des Königs Haus geschickt wird, um des Herrn Wort zu sagen? [...] Gott hat uns solche Männer gesandt! Sie sind heute entweder in Konzentrationslager oder Mundtot gemacht. Die aber, die in der Fürsten Häuser kommen und dort noch heilige Handlungen vollziehen können, sind Lügenprediger wie nationalen Schwärmer Jeremias Zeiten und können nur Heil und Sieg rufen, aber nicht des Herrn Wort verkünden.\" (5).
Von Jahn wurde von den SA verprügelt und verhaftet. 1945 kehrte er schließlich in sein Pfarramt zurück.
Georg Elser, ein einfacher Schreiner, plazierte eine Bombe im Bürgerbräu- keller in dem Hitler seine alljährliche Rede hielt. Hitler wurde bei der Explosion nicht getötet. Elser wurde verhaftet und verhört. Die Gestapo suchte vergeblich nach ausländischen Drahtziehern: Elser beging das Attentat, weil sich die Situation der Arbeiter verschlechtert hatte und er einen Krieg vermeiden wollte. (Ihm war klar, daß Hitler eine Eroberungspolitik plante). Elser wurde in das KZ Sachsenhausen eingeliefert und 1945 auf Befehl aus Berlin ermordet.
1943 sollten alle Juden nach Aussschwitz deportiert werden. die Aus sog. \"Mischehen\" bildeten da keine Ausnahme, sie wurden vorerst in der Rosenstraße festgehalten. Nun kamen die Ehefrauen der Juden und Demonstrierten in dieser Straße eine Woche lang, bis ihre Männer freigelassen wurden. Eine dieser Frauen: \"Da standen wir nun. Erst vereinzeltes Rufen. Dann wieder Sprechchöre: \"gebt uns unsere Männer frei! Unsere Kinder!\". In jenen Minuten haben wohl viele von uns gespürt, daß aus unserem spontanen Protest eine Widerstandsaktion geworden war. Wir kämpften ganz ohne Waffen. Gegen Hitler.\" (6).
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