Kein gebildeter deutscher Jude konnte sich vorstellen, daß bürgerliche Rechte und wirtschaftliche Existenz durch den Nationalsozialismus zerstört werden könnten, von schlimmerem ganz zu schweigen, da die deutsche Wirtschaft und vor allem die Wissenschaft (z.B. durch Einstein) durch Juden geprägt war. Im religiösen Bereich gab es starke Gegensätze zwischen den orthodoxen, den konservativen, den religiös-liberalen und der Mehrheit den indifferenten (ähnlich wie manche Christen die die hohen Feiertage beachten, aber ihren Alltag nicht so stark nach der Religion richten) Juden hinsichtlich der Vorgehensweise gegenüber der Hitlerherrschaft. Die Zionisten forderten eine eigenständigen jüdischen Staat auf palästinensischem Boden, um einen eigenständigen Staat zu haben um dorthin im Falle eines Falles auswandern zu können. Die Konservativen beschworen dagegen das Recht das jüdische Bürger gleichberechtigt zu Deutschen Bürgern sein sollten.
Vor allem die deutsch - national gesinnten Juden wiesen immer darauf hin, daß sie Soldaten und Offiziere im ersten Weltkrieg waren und sogar Auszeichnungen wie das Eiserne Kreuz erhalten haben Auch gab es bei diesen eine Organisation der "Reichsbund jüdischer Frontsoldaten" der eine Zustimmungsnote zum Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund im Oktober 1933 gab. Die äußere Bedrohung durch die immer stäkere Verfolgung erzwang dann eine Einigung unter einem Dachverband, der politisch alle jüdischen Organisationen repräsentieren, der kulturell jüdisches Selbstbewußtsein festigen und im sozialen Bereich wirtschaftliche Hilfe all denen leisten sollte die sie benötigten weil sie Juden waren.
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