u der Verfolgung von "Zigeunern": Die so genannten "Zigeuner", also Sinti und Roma, gelangten im Mittelalter nach Europa. Sie flohen von Nordindien über Persien, Kleinasien und dem Balkan. Wo sie am Anfang toleriert wurden, gab es schon bald die wildesten Geschichten und Vorurteile über sie: Sie wurden für Spione gehalten und genau wie die Juden für den Tod Jesu verantwortlich gemacht. Zigeuner zu töten galt lange Zeit nicht als schweres Verbrechen. Es gab sogar sog. "Zigeuernjagden", bei denen Sinti und Roma wie Tiere gejagt wurden.
Die einen setzten ihr Wanderleben fort, die anderen wurden sesshaft. Jedoch wurden sie nie als gleichwertig in der Gesellschaft betrachtet. Die Benachteiligung fing schon vor dem Nationalsozialismus an. Schon Anfang des Jahrhunderts wurde begonnen Sinti und Roma in Deutschland zu erfassen. Sie wurden in so genannten "Zigeuner-Informationsbüros" registriert, da sie als Gefahr für die Bevölkerung galten. Die Rassenmischung sei besonders schädlich, hieß es.
Ein Fotograf veröffentlichte 1905 sogar Fotos und Herkunftsangaben von hundertern deutschen Zigeunern. 1926 wurde vom Land Bayern ein Gesetz zur Bekämpfung von Zigeunern, Landfahrern und Arbeitsscheuen verabschiedet: Wer als Sinti und Roma nicht nachweisen konnte dass er feste Arbeit besaß, wurde fortan ins Arbeits- oder Zuchthaus gesperrt. Später wurden solche Gesetze auch von det NS - Regierung übernommen. Im Einklang mit der nationalsozialistischen Weltanschauung begannen verschärfte staatliche Verfolgungen, die denen der Juden ähnelten. Trotz der Meinung des SS-Chefs Himmler, welcher meinte es gäbe auch einige "reine Arier", erklärte der NS-Saat die Mehrzahl von ihnen wegen "Rassenvermischung" für "minderwertig". Später entschieden sogenannte "Rassenbiologen", wer leben durfte und wer getötet wurde.
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