So tritt also Caesar in seiner Funktion als Statthalter den Kelten entgegen. Er kennt dieses Volk, das den Römern so gefährlich geworden war, als Hauptbevölkerung Galliens. Die übrigen keltischen Stämme in Britannien und den Ostalpen sind für ihn zunächst unwichtig.
Als Statthalter fühlte sich Caesar verpflichtet, das Volk der Helvetier, das auszuwandern beschlossen hatte, am Durchzug durch das römische Reich zu hindern, wollte aber ihre im Westen Galliens gelante Niederlassung nicht verhindern. Nach dem Sieg über sie wurde von gallischen Politikern gegen den Germanenkönig Ariovist um Hilfe gerufen. Diesen hatten die ständig untereinander um die Herrschaft kämpfenden Keltenstämme selbst ins Land gerufen. Er sollte die Sequaner gegen die Haeduer unterstützen. Bald hatte er sich jedoch als zu stark erwiesen und ließ immer weitere germanische Truppen nachkommen. Noch im Jahr 59, unter Caesars Konsulat, hatte der Senat Ariovist als König und Freund des römischen Volkes ernannt. Nun wandte er sich gegen diesen wichtigsten Rivalen in der Macht über Gallien, und nach vergeblichen Verhandlungen wurden die Germanen mit Waffengewalt besiegt.
Im Jahr 58 unterwarf Caesar die Belgier, 56 wurden Gebiete in den Westalpen, in Aquitanien (Gascogne) und das Land der Veneter (im Süden der Bretagne) besetzt.
Im 7. Kriegsjahr gegen die Kelten brach der vom Fürsten der Averner (heute Auvernge) Vercingetorix geleitete Aufstand aus, an dem fast alle gallischen Stämme teil nahmen und ein letztes mal versuchten die Freiheit zu erlangen. Nach schweren Kämpfen gelang es Caesar die Aufständischen nieder zu werfen.
Im folgenden Jahr gab es noch kleinere Abschlußkämpfe, doch Gallien war bezwungen. Damit war die Voraussetzung einer schrittweisen Romanisierung gegeben, welche die Eigenheiten der Gallier berücksichtigte.
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