GFS-Vortrag
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- deutsche Wiedervereinigung à beitritt der DDR zu Deutschland
- wie es dazu kam:
- zwischen 1982-1989 waren Krisenjahre der DDR
à wirtschaftlicher und politischer Niedergang der DDR
- DDR konnte mit wirtschafts- & Gesellschaftssystem den Ansprüchen der Bürger nicht mehr gerecht werden
- Missachtung von Bürgerrechten wie Meinungs-, Reise- und Demonstrationsfreiheit
- Staatliche Unterdrückung, auch durch Stasi-Bespitzelung
- Wahlfälschungen, erstmals nachgewiesen bei den Kommunalwahlen am 7. Mai1989
- Krise der DDR-Planwirtschaft, Unterversorgung mit Alltagswaren (zum Beispiel Ersatzteile, Maschinen, Baumaterial)
- Reformunfähigkeit der überalterten SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - war Staatspartei) -Führung (im Gegensatz zur KPdSU)
- drohender Kollaps der Staatsfinanzen und damit die Zahlungsunfähigkeit der DDR
à gab immer mehr Bürger und Menschenrechtsgruppen -> mehr polit. Freiheit
- Niedergang auch von außen beeinflusst à vor allem durch sowjetische Reformpolitik unter Glasnost (Glasnost ermöglichte eine weitreichende Rede- und Meinungsfreiheit innerhalb der Sowjetunion; bezeichnet die von Michail Gorbatschow in der Sowjetunion eingeführte Politik) und Perestroika (bezeichnet einen von Michail Gorbatschow eingeleiteten Prozess zum Umbau des politischen und wirtschaftlichen Systems in der Sowjetunion)
- In Teilen der SED-Führung in der DDR riefen Glasnost und Perestroika besondere Empörung hervor. Obwohl die DDR stets als Vorzeigemodell der Sowjetunion gehandelt wurde, wollte das Zentralkomitee der SED die durch Gorbatschow angestrebten Reformen nicht auf sich übertragen. Dadurch distanzierte sich die Führung der DDR sowohl von der Sowjetunion als auch von der eigenen Bevölkerung
Unter KPdSU-Generalsekretär Michail Gorbatschow: 6.Juli lehnt er militärische einmischung von Sowjet Truppen gegen mögliche Unruhen ab à Existenzgarantie der DDR verloren
è DDR versucht mit z.B. Reiseerleichterungen für Verwandtenbesuche in BRD entgegen zu kommen, aber trotzdem festhalten am alten System; auch wegen 40.jährigen Jubiläum der Mauer
Sommer 1989
2. Mai: - Ungarn baut Grenzanlagen zu Österreich ab à 100te DDR-Bürger wollen über Ungarn in Westen
19.August
nach PARTNEREURPÄISCHEM PICKNICK
(- Friedensdemonstration an österr. Grenze am 19. August 1989 symbolische öffnung für 3 std; über 600 Bürger flucht in Westen àungarische grenzsoldaten schritten nicht ein à meilenstein für ende der DDR und für deutsche wiedervereinigung)
Massenflucht nach Österreich
- Leute gehen in die botschaften der BRD in warschau, budapest, prag und österrecih um an westdeutsche reisepapiere zu gelangen; in Prag warteten Ende September 19 895 000 Flüchtlinge auf Hilfe aus Bonn. à Die bestürmten Botschaften müssen im August/September wegen Überfüllung geschlossen werden
Bundesaußenminister Genscher fordert von seinem DDR-Kollegen Fischer
die Flüchtlinge ziehen zu lassen, Honeckers Minister lehnte ab, Genscher wandte sich an den sowjetischen Außenminister Schewardnadse, der Hilfe versprach.
30. september: genscher lässt flüchtlinge in BRD ausreisenà Es war einer der bewegendsten Momente des Jahres 1989
Sie werden Anfang Oktober mit verschlossenen Sonderzügen im Transit über DDR-Gebiet nach Westen gefahren. Während der Durchfahrt werden Bahnhöfe abgesperrt, da immer wieder Menschen versuchen, auf die Züge aufzuspringen
Ost-Berlin :die Bedingung geknüpft: Züge über DDR-Gebiet fuhren und die Flüchtlinge ihre Staatsbürgerschaft aufgabenà
In Dresden drohte die Lage zu eskalieren, als Tausende Menschen auf die Sonderzüge aufspringen wollten. Die Volkspolizei schritt massiv ein.
7. Oktober: 40 Jahre DDR
- Staatsgast aus der Sowjetunion Michael Gorbatschow kommz à wurde von den Menschen in der DDR als Hoffungsträger empfangen und bejubelt
- Gorbatschow hielt DDR_reformen für längst überfällig à aber auch keine hilfe von UdSSR
- Honecker sagte: "40 Jahre DDR, das waren 40 Jahre erfolgreicher Kampf für das Wohl des Volkes\", zum 40. Jahrestag
- während sich auf den Straßen Berlins Demonstranten tummeln, wurden gewaltsam von der Parade ferngehalten
- wie Demonstranten zusammengeschlagen wurden.
Zu dieser zeit viele Demonstrationen in der DDR
à bekannt sind die Montagsdemonstrationen in Leipzig
- am 9. Oktober mit 70.000 Demonstrationen, wollten friedlich demonstrierten, regierung war aber kurz davor befehl auf angriff zu geben, dann aber doch nicht à erstmals der spruch: "wir sind das volk!"
- z.B. auch 16. Oktober mit 320.000 demonstranten
18. Oktober: Honnecker legt alle Ämter nieder, angeblich aus gesundheitlichen gründen, wurde aber vom politbürö dazu gezwungen
à nachfolger wird Egon Krenz, versuchte, der SED-Spitze die politische Initiative zurückzugewinnen
aber schnell klar: Der Austausch von Gesichtern reichte den Menschen in der DDR jetzt nicht mehr.
FALL DER MAUER
3. november: DDR-Bürger ohne formalitäten über tschechoslowakei ausreisen à Ausreisewelle
4. November: Berliner Alexanderplatz Demo mit 1Mil Leute
- größte Demo in der Geschichte des Staates -> live im TV
Am 4. November 1989 versammeln sich mehr als 500.000 Demonstranten zur Kundgebung auf dem Alexanderplatz
9.November:
Zentralkomitee der SED hatte eine Krisensitzung, beschloss Reformen, darunter auch eine neue Reiseverordnung.
ZK-Mitglied Günter Schabowski sollte vor laufenden Kameras verkünden, dass sofort und unverzüglich Privatreisen ins Ausland ohne Vorliegen von Voraussetzungen wie Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse beantragt werden könnten.
Die unvorbereiteten Grenzsoldaten öffnen die Übergänge der Berliner Mauer und der Grenze zur Bundesrepublik
à zunächst noch kontrolliert durch Ausbürgerungs-Stempel aus der DDR ins Reisedokument
à später aufgrund des unbeherrschbaren Andranges unkontrolliert.
Am darauffolgenden Tag besuchen Millionen von DDR-Bürgern die grenznahen Städte der Bundesrepublik,
vor allem den Westteil Berlins.
- überschwenglichen Freudenszenenà fremde Menschen umarmen sich, singen, tanzen und jubeln.
- Westberliner standen an den Grenzübergängen Spalier und empfingen klatschend die Berliner von \"drüben\".
- Fast 70.000 gingen in der Nacht des 9. November über die Grenze
-In jener Nacht wurde auch ein geheimer Plan der DDR-Regierung begraben
- DDR wollte die Maueröffnung gegen Geld (100 Milliarden Mark, um aus finanzieller Krise zu kommen) à hat ja dann nicht geklappt
Weitere entwicklung in der DDR und der Bundesrepublik
13. november: hans modrow wird zum DDR-Ministerpräsidenten gewählt
daraufhin erklärt gorbatschow die wiedervereinigung zur innerdeutschen angelegenheit
- Anfang Dezember: die Führungsrolle der SED wird aus Verfassung gestrichen
- gegen ehemalige Funktionäre der SED (auch Erich Honecker) wird ermittelt.
- Egon Krenz tritt von allen Ämtern zurückà Nachfolger als Staatsratsvorsitzender wird Manfred Gerlach
- Am 7. Dezember kommt es erstmals zu Gesprächen am Runden Tisch mit den ehemaligen Blockparteien und Oppositionsgruppen.
- Zwei Tage später wird Gregor Gysi Parteivorsitzender der SED/PDS, die später in PDS(Partei des demokratischen Sozialismus)
Volkskammerwahl
- 13. märz 1990: wahlbündnis der CDU, DSU, Demokratischem aufwind gewann mit deutl. Mehrheit
- Gemeinsam mit Ost-SPD bildete sie am 12. April große Koalition à Ministerpräsident Lothar de Maizière (CDU), die der Vereinigung mit der Bundesrepublik entgegen arbeiten konnte.
Währungsunion
Am 1. Juli tritt die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen Bundesrepublik und DDR in Kraft èDeutsche Mark wird offizielles Zahlungsmittel in der DDR
Einigungsvertrag
- 31. August 1990 folgte Einigungsvertrag zumBeitritt der DDR zur Bundesrepublik
o Am 3. Oktober 1990 sollte die Wiedervereinigung geschehen, Verfassungsänderungen bezüglich der Einheit sollten innerhalb von zwei Jahren geschehen
· Die Volkskammer entsendet 144 Abgeordnete in den deutschen Bundestag
· Verbleib der Stasi-Akten im ehemaligen DDR-Gebiet
· Berlin ist die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland
- Am 20. September stimmten die beiden deutschen Parlamente schließlich dem Einigungsvertrag zu: die Volkskammer mit 299 von 380 Stimmen, der Bundestag mit 442 von 492 Stimmen und der Bundesrat einstimmig
Wiedervereinigung (3. Oktober 1990)
- 3. Oktober 1990 die beiden deutschen Staaten wurden (wieder)vereint
- die DDR hörte hiermit auf zu existieren
- Dieser "Tag der Einheit" wurde auf Vorschlag von Bundeskanzler Helmut Kohl zum Nationalfeiertag erhoben, weil er von anderen historischen Geschehnissen und Gedenktagen der deutschen Geschichte frei war.
- Ein besonders prägendes Geschehen im deutschen Einigungsprozess verbindet sich mit diesem Tag nicht; daher bleibt er umstritten und wird vor allem in den frühen 1990er Jahren nicht recht angenommen.
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