Hansischer Handel ist im wesentlichen der Handel, den die deutschen Kaufleute der Städte Nordeuropas betrieben, indem sie Waren aus Osteuropa nach Westen beförderten und umgekehrt. Diese Verbindung zwischen Osteuropa und dem nördlichen Westeuropa war ein wesentlicher Faktor für die Entstehung und das Fortleben der Hanse. Dieser große Hauptweg lässt sich anhand der Linie Nowgorod - Reval - Lübeck - Hamburg - Brügge - London darstellen. Später wurden die Waren auch statt über Lübeck und Hamburg mit Schiffen durch den Sund transportiert.
Jedoch kann man den hansischen Handel nicht nur auf diese Ost-West-Handelsachse beschränken. Die Hanse hatte auch mit dem Norden und dem Süden intensive Handelsbeziehungen. Eine andere besonders wichtige, aber nicht unbedingt hansische Handelsstraße war die rheinische Linie, die Italien und Frankfurt mit den Niederlanden und England verband. Für die Hanse war sie eine Nebenlinie. In allen diesen Handelsbeziehungen hatte die Hanse aber nur eine Vermittlerfunktion. Jedoch weiß man, dass auch Erzeugnisse, die man im Hansebereich selbst herstellte oder erntete (Bier, Leinwand, Salz, Getreide), in geringerem Umfang in den hansischen Handel einflossen.
|