Ein Aufstand der Juden im Jahre 66 n.Chr. gegen die römische Besatzung endete mit der Zerstörung des Jerusalemer Tempels und Abtransport der meisten Juden als Kriegsgefangene oder Sklaven. Juden war daraufhin das Betreten von Jerusalem bei Todesstrafe verboten. Später im Jahre 212 n.Chr. erhielten alle Bewohner des Römischen Reichs einschließlich der Juden das römische Bürgerrecht. Im Reich Karls des Großen galten die Juden als Fremdlinge unter persönlichem Schutz des Königs (Kammerknechtschaft), aber ihnen war verboten, Grundbesitz zu erwerben und ein Handwerk auszuüben. So blieb ihnen allein der den Christen verbotene 7Geldhandel als Erwerb übrig, zudem mußten sie vielfach in Ghettos leben. Ghettos, wurden aber schon in Venedig erfunden, und dienten am Anfang dem Schutz der Juden vor den Christen. Die Almohaden (Sekte) machten der religiösen Toleranz um 1100 auch in Spanien ein Ende, und die christliche Inquisition suchte mit Zwangsmitteln eine Bekehrung aller Juden zu erzwingen, was zur Entstehung zahlreicher Scheinchristen (Marranen) führte. 1492 wurde von Ferdinand dem Katholiken ihre Ausweisung aus Spanien verfügt. Später führten die Kreuzzüge vor allem im Rheintal zu Massakern unter den Juden, die zum Abzug zahlreicher Überlebender nach Osteuropa, insbesondere Polen und Litauen, führten. Entsetzliche Verfolgungen erlitten die Juden während der Pestepidemien; da sie infolge hygienischer Lebensweise weniger Verluste durch diese Krankheit hatten, wurden sie der \"Brunnenvergiftung\" beschuldigt. Im 13. Jahrhundert wurden die Juden gezwungen, Kennzeichen zu tragen (Judenhut) bzw. Judenstern, in England wurden sie 1209, in Frankreich 1394 ausgewiesen, sie siedelten unter anderem in der Türkei und in den Niederlanden neu an.
Die blühenden Gemeinden in Polen wurden 1648 z.T. durch russische Kosaken vollständig ausgerottet, so daß eine Rückwanderung nach Westen, insbesondere nach den Niederlanden, einsetzte. Die Aufklärung und die Französische Revolution brachten den Juden eine Verbesserung ihrer Lage, Napoleon gewährte ihnen rechtliche Gleichstellung, die in Deutschland aber erst 1848 bestätigt wurde. Die sogenannte Judenemanzipation wurde in Deutschland erst Ende des 19.Jh durchgesetzt, da durften sie dann auch Beamte werden. In Rußland gab es 1881 und in den folgenden Jahren (bis 1917) Pogrome, die zur Auswanderung von Hunderttausenden führten (nach Deutschland, England, Frankreich, USA, Kanada, Südamerika).
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