Der Schneider von Ulm
Albrecht Berblinger
Albrecht Ludwig Berblinger, \"Der Schneider von Ulm\" (1770-1829) konstruierte in den Jahren 1810/1811 einen Apparat, der ihm die Möglichkeit geben sollte, wie ein Vogel durch die Luft zu gleiten. Am 31. Mai 1811 versuchte Berblinger - in Anwesenheit des Königs - von der Adlerbastei aus über die Donau zu fliegen. Es mißlang, da über der kalten Donau die Thermik fehlt.
1986 wurde es dann mit einem dem Original nachgebauten Flugapparat bewiesen: Berblingers Fluggerät konnte fliegen.
Weniger bekannt ist, daß Berblinger - ein schwäbischer Tüftler von Rang - eine \"künstliche Fußmaschine\" konstruierte, die bei Fußamputationen erfolgreich angewendet wurde; sein Gesuch an den bayerischen König jedoch, für diese Erfindung öffentlich werben zu dürfen, wurde abgelehnt.
Anerkannt wurden jedoch seine Fähigkeiten als Schneider, er wurde 1812 Regiments-Schneider bei dem in Ulm garnisonierenden K. Cheveaulegers-Regiment Nr. 1.
Am 28. Januar 1829 starb Albrecht Ludwig Berblinger im Spital im Alter von 58 Jahren an Abzehrung. Seine letzte Ruhestätte, ein Armengrab, ist unbekannt.
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Der Ulmer Spatz
Die Geschichte des Ulmer Spatzen
Vor vielen Jahren passierte den Bürgern von Ulm folgende Geschichte: Für neue Bauten in der Stadt benötigte man Gerüst- und Bauholz. Dazu legte man die Balken quer auf die Wagen und versuchte, diese durchs Stadttor hineinzubringen. Das Tor aber war zu eng und die Balken zu lang. Sie diskutierten lange und redeten sich die Köpfe heiß. Sie studierten ihre Bücher, aber so ein \'Fall\' war nirgendwo erwähnt.
Stündlich wuchs die Unruhe, als sich dann plötzlich einer der klügsten Männer einen kleinen Spatz erblickte, der gerade oben am Turm sein Nest baute. Der Spatz drehte mit seinem Schnabel einen Strohhalm, der quer vor dem Eingang seines Nestes lag, so, daß dieser mit der Halm-
spitze zuerst ins Nest gebracht werden konnte. \"Da haben wir die Lösung unseres Problems\", rief der Mann und lachte. \"Man könnte das ja mit unserem Balken genau so machen!\" Sie probierten es und siehe da - es klappte.
Zum Dank ist auch heute noch der Spatz auf dem Münsterdach zu sehen. Und seit dieser Zeit sind \"Spätzle\" (hausgemachte Nudeln) die Lieblingsspeise der Ulmer.
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