Die Hintergründe des kalten Krieges der NSDAP gegen Österreich, hatte der von Hitler ernannte Inspekteur der österreichischen NSDAP, Theo Habicht (ein Ex-Kommunist), ganz deutlich im Vorwort seines "Dienstbuches der NSDAP in Österreich" zum Ausdruck gebracht: "...die bisher getrennt marschierenden Kräfte zu vereinigen, sie in breitester Front zum Generalangriff auf Österreich anzusetzen, mit ihrer Hilfe das herrschende System zu stürzen und die Vereinigung Deutsch-Österreichs mit dem Deutschen-Reich herbeizuführen."
Hitler hatte im Sommer 1932 während einer Besprechung erklärt, daß ein von der NSDAP beherrschtes Deutschland nur dann Weltpolitik betreiben könne, wenn es zuvor einen "stahlharten Kern im Zentrum Europas, von achtzig oder hundert Millionen geschlossen siedelnder Deutsche" gebildet habe. Zu diesem Kern gehöre vor allem Österreich, das sei eine "Selbstverständlichkeit."
Da militärische Macht vor der Aufrüstung der Wehrmacht kaum zur Verfügung stand, fragte sich Hitler, wie man die "Alpenfestung" sturmfrei schlagen und erobern könne. Hierfür, entwickelte er die "Sechs-Punkte Strategie":
. die Nationalsozialisten forderten eine sofortige Neuwahl, nach der Selbstausschaltung des Parlaments im März 1934.
. ein Wirtschaftskrieg sollte den Kleinstaat, mit seinen 400 000 Arbeitslosen bei einer Bevölkerung von sechs Millionen, in die Knie zwingen.
. Die Überschwemmung Österreichs mit nationalsozialistischer Propaganda. . Organisierter Terror ( Sprengstoff- Mordanschläge )
. Organisation einer Truppe vor den Grenzen Österreichs, die aus geflüchteten NS-Aktivisten bestand.
. Die Berliner Diplomatie bemühte sich um eine Isolierung Österreichs.
Vor der Einführung des Autoritären Systems und vor allem vor dem Verbot der NSDAP im Juni 1933, erhofften sich die Nationalsozialisten (so wie auch in Deutschland), daß es ihnen alleine oder im Rahmen einer Koalition gelingen werde, an die Macht zu kommen.
Sie hatten es ja auch zuvor in Deutschland geschafft, ohne jemals eine absolute Stimmenmehrheit zu erhalten, sondern durch Koalitionsmanipulation. Warum also nicht auch in Österreich ?
Um den damaligen nationalsozialistischen Terror abzublocken, wurden den Nationalsozialisten zwei Ministersessel, im Kabinett Dollfuß angeboten. Im Namen der österreichischen NSDAP, verlangte aber Habicht mehr Ministerpositionen.
Er bot Dollfuß als "Entgegenkommen" an, Bundeskanzler zu bleiben, dafür jedoch die Heimwehren aus der Regierung auszuschließen und Neuwahlen auszuschreiben.
Er stellte Dollfuß entweder als Anschlusshelfer, großdeutschen Ruhm zu ernten oder aber zerschmettert zu werden. Der britischer Gesandte Walford Selby, bemerkt:
Dollfuß habe "...jedes Angebot der österreichischen Naziführer abgelehnt..., so wie er auch jeden anderen Annäherungsversuch der Nazis zurückgewiesen habe."
|