Erst ab 1928/29 nutzte der Parteiapparat seine Macht, um die Gesellschaft in der UDSSR radikal zu verändern. Man strebte eine sozialistische Gesellschaftsstruktur an. Durch eine "Revolution von oben", also von Partei und Staat gelenkt, sollte die Industrialisierung massiver vorangetrieben werden.
Man versuchte ein Ballwerk gegen die kapitalistischen Länder zu errichten und diese witschaftl. zu überholen. Der Gedanke der Weltrevolution wurde afgehoben. Man wollte eine sozialistische und überlegene Basis für die Weltrevolution schaffen.
Innerpolitisch glaubte man am Ende der 20er Jahre, dass es in der UdSSR zwei Wirtschaftswelten gebe:
einmal die sozialistisch Industrie und die kapitalistische Bauernschaft. Die Einstellung der Bauern führe immer wieder zu Versorgungsengpässen. Man müsse den Widerstand der Bauern brechen.
Folglich wurde die Industrialisierung und die Kollektivierung sehr schnell vorangetrieben. 5 Jahrespläne wurden für die Industrie ausgearbeitet.
V.a. die Schwerindustrie wurde forciert, Großprojekte wurden in Angriff genommen und die Automobilindustrie aus dem Boden gestampft. Die Arbeiter wurden durch den sozialist. Wettbewerb angetrieben. Die Stachanow-Bewegung, benannt nach einem Arbeiter, der die Produktion um das 14fache überbot, wurde durch die Propaganda verbreitet.
Vorbildliche Arbeiter erhielten 12x mehr Lohn als die Normalarbeiter. Auch der neue Sowjetpatriatismus trug zur Produktionssteigerung bei.
Die Erfolge waren gewaltig. 1936 belegte Russland den 2. Platz in der Industrieproduktion. Verbunden war dieses Wachstum mit dem Aufbau einer Rüstungsindustrie. Die Konsumgüterindustrie wurde zurückgefahren. Der Lebensstand verschlechterte sich und die Löhne sanken. Bei der Kollektivierung war Stalin besonders brutal. Man wollte die Landwirtschaft in den Sozialismus und auch in die Planwirtschaft miteinbeziehen.
Nahezu die gesamte Bauernschaft war gegen diese Kollektivierung. Die Partei rechtfertigte diese Aktion mit der Verschärfung des Klassenkampfes auf dem Dorf? Viele Kulaken wurden liquidiert. Bauern schlachteten ihr Vieh in Massen ab, um es nicht an die Kolchosen abgeben zu müssen. Doch durch Terror und Gewalt verhinderte man ein offenes Aufbegehren der Bauern.
Doch passiver Widerstand und Unvermögen der Kolchosenleitung führte 1932 zu einer schweren Hungersnot, die auch die Industrie schwächte.
Mit Hilfe der " Stalin-Reform" von 1935 hatte jede Bauernfamilie das Recht etwa 2 Hektar Ackerland selbst zu nutzen, was die existentielle Not der Bauern überwand, aber die materielle Not der Bauern blieb.
Viele Menschen zogen in die Städte Wohnungsnot. Aber nach 10 Jahren hatte Stalin sein Ziel erreicht. Nämlich die Umwandlung der UdSSR in einen städtischen industriellen Staat.
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