Einleitung:
Rhetorik kommt aus dem griechischem rhetorike techne und bedeutet Redekunst oder Redetechnik
Ziel: Den Zuhörer durch das Reden zu überzeugen, im Sinne des Redners
In fünf Phasen gegliedert:
1. inventio (lat. Stoffsammlung)
2. dispositio (lat. Gliederung des Stoffes)
3. elocutio (lat. Formulierung und Gestaltung)
4. memoria (lat. Auswendig lernen)
5. pronuntiatio (lat. Wirkungsvoller Vortrag)
Die Allgemeine ist in drei Redesituationen gegliedert:
1. Die Gerichtsrede
2. Die politische Rede
3. Die Festrede
In der Antike war die Rhetorik bedeutender als die Naturwissenschaften
Antike Rhetorik:
Homer wird als Vater der Redekunst bezeichnet, weil er seinen Helden (Nestor, Odysseus und Achilles) ausgefeilte Reden in den Mund legte
Der eigentliche Begründer der Rhetorik soll Korax von Syrakus gewesen sein, er schrieb mit seinem Schüler das erste Rhetorische Lehrbuch
Mit dem Entstehen einer demokratischen Einrichtung 510 v. Chr. benötigten Bürger praktische Redefähigkeiten bei Volksversammlungen, vor dem Herrn und bei Gericht
Die Sophisten machten die ersten Untersuchungen über die Rhetorik
Protagoras schrieb Bücher unter anderem über die Rhetorik und zog durch die Lande um für hohe Honorare Vorträge darüber zu halten
Cicero war einer der produktivsten Redner. Er schrieb mehrere Bücher zur Retorik
Platon und sein Schüler Aristoteles verurteilte die Rhetorik, da sie mehr Wert auf Überzeugungskraft als auf die wirkliche Wahrheit legte. Sie Sahen die Rhetorik als Gegenstück oder Schwester der Logik
In der Rhetorik wird zwischen zwei Grundrichtungen unterschieden:
1. dem asianischen Stil (ausladend und geschmückt)
2. dem attischen Stil (argumentationsbezogen)
Der Klassische Aufbau einer Rede:
1. Anfang (exordium)
2. Hauptteil: Darstellung Istzustand (narratio), Folgen Istzustand (argumentatio)
3.Schluß: Zusammenfassung der Argumente evtl. mit Appell (peroratio)
Es gibt drei sprachliche Kriterien, die über den Verlust oder den Erhalt des Interesses der Zuhörer Entscheiden:
1. Die Üblichkeit des Ausdruckes (latinas)
2. Die Angemessenheit des Ausdrucks (proprietas)
3. Die Eindeutigkeit des Ausdrucks (claritas)
Rhetorik in Mittelalter und Renaissance:
In Mittelalter gehörte die Rhetorik zu den Sieben Freien Künsten und war wichtig für eine gute Bildung
In der Renaissance begann eine Rückbesinnung auf die Autoren der Antiken Rhetorik, das in das Barockzeitalter andauerte
Die letzten römischen Kaiser gründeten in allen größeren Städten Rednerschulen
Im Altertum wurde die Rhetorik auch mißbraucht, da sie eine große Macht darstellte
In den Rednerschulen wurde Grammatik, Dialektik und Ausdruckskunst gelehrt
M. F. Quintilianus war der erste vom Staat bezahlte Lehrer
Sophisten sind griechische Weisheitslehrer/ Redner
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