Die Götter und die Heroen aus Hellas und Rom wurden übernommen und vielfach den heimischen Gottheiten oder Dämonen gleichgesetzt. Es gab nun einen Mars-Latobius, eine Isis-Noreia. Man opferte Jupiter und dem Kaiser ebenso wie den vielen guten und bösen Geistern der Heimat; einer davon, der Genius cucullatus, der hilfreiche Kleine im Kaputzenmantel, soll noch heute als Kasermandl in unseren Bergen hausen! Seit dem ersten Jahrhundert n. Chr. drangen immer stärker orientalische Religionen in die Alpen und Donauprovinzen ein, meist vermittelt durch Soldaten und Kaufleute. So zeugen viele Andachtsstätten in Österreich vom Kult des persischen Lichtgottes Mithras (z.
B. in Carnuntum, in Virunum). Doch das Christentum verdrängte langsam sowohl die Verehrung der keltisch-illyrischen Gottheiten als auch den Mithraskult. Ein Zeugnis der weiten Verbreitung der christlichen Heilslehre ist die Lebensgeschichte des heiligen Severin, der im fünften Jahrhundert zahlreiche Gemeinden betreute.
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