Um die Jahrhundertmitte hatten die Vereinigten Staaten ihre heutige territoriale Gestalt gewonnen. Zu den letzten Annexionen gehörten der Ankauf von Florida (1819), die Aufnahme von Texas in die Union (1845) und die Annahme des Oregon-Vertrages, seit welchem der 49. Breitengrad die Grenze mit Kanada bildet (1846). In diesem Zeitraum ist von 1820 bis 1860 zudem ein rasantes Bevölkerungswachstum von 9,6 Millionen in 23 Staaten auf 31,3 Millionen in 33 Staaten (gut 220%) zu beobachten.
Ein harscher Gegensatz zwischen West und Ost lässt aufgrund vieler Mineral- und Goldfunde die West¬wanderung beschleunigen, vor allem der Goldrausch in Kalifornien (1848/49). Der Arbeitskräftemangel im Norden förderte Landmaschinenbau und schuf neue industrielle Absatzmärkte, während neue Strassen und Eisenbahnen die gewaltigen Entfernungen überbrückten. Somit traten schwere politische und soziale Spannungen auf, je mehr sich die Siedlungsgrenze in den Westen verschob. Doch diesen Nordost-West-Gegensatz überlagerten die Spannungen zwischen dem Norden, der sich rasch zu industrialisieren begann, und dem Süden, welcher seinen Reichtum auf der auf Sklaverei beruhenden Plantagenwirtschaft gründete.
|