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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Widerstand

Die geschichte irlands



ab 7000 v. Chr: Erste Besiedlung Irlands durch ein nomadisierendes Volk unbekannter Herkunft.

ca. 4000-3000 v. Chr: Aus dem Westen Kontinentaleuropas wandert ein Volk ein, das Vieh und Saatgut mitbringt und Töpferwaren herstellt. Diese Kultur hinterließ die berühmten irischen Megalithgräber
(siehe Foto) deren Anlage auch astrologische
Kenntnisse verrät.

ca. 2500-2000 v. Chr: Einwanderer bringen
die Kunst der Metallverarbeitung nach Irland.

ca. 500 v. Chr: Die Gälen, ein keltisches Volk
wandern ein und errichten Bauwerke wie

ringförmige Erd- und Steinwälle oder
Befestigungen auf künstlichen Inseln.

ca. 300 v. Chr: Während der Eisenzeit ist Irland
in ca. 150 Kleinkönigreiche aufgespalten.


432 n. Chr: Der heilige Patrick (siehe Foto) nimmt seine Mission auf; das Christentum breitet sich in ganz Irland aus.

6. Jh. : Zahlreiche Klöster entstehen. Den Platz von Priesterkönigen
nehmen nun Könige mit rein politischer Macht ein.

Ende des 7. Jh. : Die Blütezeit der irischen Klöster bricht an; sie werden zu Zentren der Kunst und der Lehre. Einige Wikingerwaffen

um 800: Erste Wikingereinfälle, Dänen plündern
Siedlungen und Klöster, gründen aber gleichzeitig
Städte. Die Klöster erleben einen Niedergang, der Handel einen Aufschwung.

1014: Unter dem Hochkonig Brian Ború schlagen die Iren die Skandinavier in der Schlacht von Clontarf.

11/12 Jh: Die in Irland lebenden Wikinger wachsen mit der Bevölkerung zusammen. Trotz politischer Wirren erlebt das Land abermals eine Blütezeit.

1169: Der gestürzte König von Leinster sucht in England nach Verbündeten. Der Normanne Earl of Pembroke, genannt Strongbow kommt ihm zu Hilfe. Das waffentechnisch überlegene Invasionsheer nimmt Dublin ein - der gestürzte König kann auf den Thron zurückkehren, seine Tochter wird Strongbows Frau.

1172: Die meisten Irischen Fürsten unterwerfen sich dem anglonormannischen König Heinrich II.

um 1250: Etwa zwei Drittel Irlands werden von der englischen Krone beherrscht.

1366: Mit drastischen Gesetzen, den Statuten von Kilkenny, versucht England das Aufgehen der anglo-irischen Oberschicht in der irischen Gesellschaft zu verhindern.
1541: Heinrich VIII. (siehe Foto) festigt die englische Herrschaft in Irland. Er nennt sich "König von Irland" und nach seiner Loslösung von der römischen Kirche zugleich Oberhaupt der protestantischen Church of Ireland . Die Katholiken werden unterdrückt, hunderte von Klöstern zerstört.

1558: Königin Elisabeth I. weitet die englische Präsenz mit militärischen und politischen Mitteln aus; Aufstände flackern auf.

1598: Zwei irische Stammesfürsten schlagen die Streitmacht des englischen Befehlshabers; Elisabeth entsendet 20 000 Soldaten nach Irland.


1601-03: Der Aufstand der Fürsten wird

niedergeschlagen

1607: Viele irische Adlige verlassen daraufhin Irland
(Die Flucht der Grafen). Dies bietet der englischen
Regierung die Gelegenheit Ländereien zu
beschlagnahmen und diese unter englischen und schottischen Siedlern aufzuteilen. Die Ulster Plantations entstehen. Bild: Katholische Iren am Galgen


1641: Bei erneuten Aufständen werden Protestanten der Plantations getötet.

1649: Oliver Cromwell führt einen grausamen Rachefeldzug (siehe Bild). Die irische Bevölkerung wird um fast die Hälfte dezimiert, ihr Land an die Soldaten verteilt

1685: Der katholische König Jakob II. besteigt den englischen Thron, wird nach drei Jahren aber wieder abgesetzt.

1689: Jakob versucht mit Hilfe der irischen Katholiken erneut an die Macht kommen. Er begegnet zunächst keinem Widerstand, Londonderry belagert er jedoch erfolglos.

1690: Am 12. Juli treffen sich Jakob und sein protestantischer Widersacher Wilhelm III. von Oranien auf dem Schlachtfeld an der Boyne. Jakob unterliegt, die irischen Hoffnungen auf Freiheit sind damit zunichte gemacht.

1782: Irland erhält ein eigenes Parlament, welches aber nur aus Protestanten besteht. Unter dem Einfluß der amerikanischen Revolution wird erreicht, daß Irland eine gewisse Autonomie erhält.

1791: Die Organisation United Irishmen wird gegründet, sie fordert die Schaffung einer irischen Republik. 1794 wird diese verboten.

1798: Die U. I. rebellieren. Sie scheitern jedoch an unzureichender Bewaffnung sowie an Verrat.

1800: Das irische Parlament löst sich selbst auf. Irland
wird in das vereinigte Königreich aufgenommen. Die Oberschicht wandert ab.

Der Anwalt Daniel O´Connel zieht als erster gewählter Katholik in das Unterhaus ein. Er erkämpft mit friedlichen Mitteln u.a. die Aufhebung der Strafgesetze und damit die
theoretische Gleichstellung der Katholiken.


1845-49: Mehrere Jahre nacheinander wird die Kartoffelernte durch Mehltau vernichtet. Die Bevölkerung, die zu zwei Dritteln von der Landwirtschaft abhängig ist, sieht dem Hungertod ins Auge. Über eine Million Menschen verlassen Irland.

1858: Mit der Irisch Republikanischen Bruderschaft (IRB)
erscheint erstmals eine militante anti-englische Organisation.1867 versucht diese Gruppe eine Aufstand, er scheitert an mangelnder Unterstützung durch die Bevölkerung.

1870-1895: In dieser Zeit bilden sich viele proirische
Organisationen.

1896: James Connolly (Bild) gründet die Arbeiterpartei

Irish Socialist Republikan Party.

1905: Arthur Griffin gründet die Sinn Fein ("wir selbst"), eine Interessenvertretung des katholischen Bürgertums.

1913: Die Unionisten, die Befürwörter des Zusammenbleibens mit England, fassen bestehende paramilitärische Gruppierungen zur Ulster Volunteer Force (UVF) zusammen. Als Reaktion darauf bilden die Nationalisten von der IRB, der Gaelic League und der Sinn Féin die Irish Volunteers.
Ein Bürgerkrieg wird allein durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges verhindert.

1916: Am Ostersonntag besetzen 1200 Mann, angeführt von dem Nationalisten Padraig Pearse und dem Sozialisten James Connolly, das Hauptpostamt in Dublin.
Pearse verliest die Unabhängigkeitserklärung und ruft die Republik aus.
Die britische Regierung läßt nimmt das Postamt ein und verhaftet die Rebellen. Fünfzehn ihrer Führer , darunter Pearse und Connolly, Eamon de Valera
werden hingerichtet. Die irische Unabhängigkeitsbewegung hat ihre Märtyrer; die Sinn Féin Partei erhält nun starken Zulauf.

1918: Trotz des klaren Wahlsieges der Sinn Féin nehmen die Abgeordneten ihre gewonnenen Plätze nicht an, sondern bilden statt dessen den Dáil Éireann, das irische Parlament.

1919: Als dieses Parlament zusammentritt ,wiederholt der Präsident Eamon de Valera (Foto) die Unabhängigkeitserklärung und das Parlament verabschiedet eine Verfassung. Die
Irish Volunteers nennen sich nun Irish Republican Army (IRA) und nehmen den Unabhängigkeitskampf gegen die englischen Truppen auf.

1921: Am 26. September wird der Anglo-Irische Vertrag geschlossen, der die 26 Grafschaften im Süden der Insel zum Freistaat innerhalb des britischen Commonwealth erklärt. In Belfast tritt auf englischen Beschluß ein nordirisches Parlament, der Stormont zusammen. Die angeblich provisorische Grenze zwischen den Landesteilen wird nie geändert. Die IRA versucht den Unabhängigkeitskampf im Norden fortzusetzen.

1922: Als der Dáil am 7. Januar den anglo-irischen Vertrag ratifiziert, tritt De Valera von seinem Amt zurück. Zwischen den Befürwörtern des Vertrages und den Republikanern entbrennt ein heftiger Bürgerkrieg aus.

1923: Wahlen ergeben eine klare Mehrheit für die Befürwörter des anglo-irischen Vertrages.

1925: Die IRA wird verboten und ist am Ende ihrer Operationsfähigkeit.

1926: De Valera gründet die Partei Fianna Fáil ("Soldaten des Schicksals").

1932: Die Fianna Fáil kommt an die Macht und regiert 16 lang unter de Valera.

1949: Irland kappt seine verfassungsrechtlichen Bindungen an Groß Britannien und die Republik Eire wird ausgerufen.

1955: Irland wird UN-Mitglied.

1968: Bürgerrechtler demonstrieren erstmals öffentlich für eine Gleichberechtigung der Katholiken. Die Polizei greift unangemessen hart ein. Weitere Bürgerrechtsgruppen entstehen.

1969: Unter dem Druck der internationalen Öffentlichkeit nimmt die nordirische Regierung Reformen in Angriff. Es kommt zu radikalen Protesten
und Bombenanschlägen von protestantischer Seite. Straßenschlachten zwischen katholischen und protestantischen Radikalen sind die Folge; die englische Regierung schickt 6000 Soldaten.

1970: Die IRA erfährt ihre "Blütezeit" und versucht mit militärischen Mitteln Nordirland unregierbar zu machen. Die britische Armee beginnt härter durchzugreifen.

1971: London verstärkt seine militärische Präsenz ,die IRA vermehrt ihre Bombenanschläge. Die "Internierung ohne Gerichtsverfahren" wird eingeführt, von der in den folgenden vier Jahren mehr als 2000 mal Gebrauch gemacht wird.

1972: Am 30. Januar nehmen in Londonderry 15 000 Menschen an einer Demonstration gegen die Internierungen teil. Britische Fallschirmjäger erschießen 13 unbewaffnete Teilnehmer. Noch in der selben Nacht geht die britische Botschaft in Dublin in Flammen auf.
Der Stormont wird aufgelöst, Nordirland wieder von London aus regiert.
Die IRA intensiviert ihre Bombenkampagne abermals. In diesem Jahr sterben 467 Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen der IRA und den inzwischen 21 000
britischen Soldaten.

1973: Beitritt Irlands zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.

1986: Der Vorsitzende der Sinn Féin, des politischen Arms der IRA nimmt Geheimgespräche mit dem britischen Premierminister auf.

1990: Mary Robinson wird als erste Frau Staatspräsidentin der Republik Irland.

1994: Die IRA findet sich am 31. August zur Waffenruhe bereit, eine entsprechende Erklärung der protestantischen Milizen folgt im Oktober. Die britischen Truppen werden aus Belfast und anderen Städten abgezogen.

1995: Am 30. November vereinbaren der irische Regierungschef und der britische Premier den Beginn von All-Parteien-Gesprächen für Februar 1996.

 
 

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