Diese Epoche wird vom Untergang nahezu aller Städte geprägt. Die zentrale Herrschaft verliert ihre Bedeutung; verschiedene Gruppen regieren das Land. Nach dem Ende von Tikal, Quiriguá, Copán und Chichén Itzá zwischen 900 und 1200 wird 50 Jahre später noch einmal eine Stadt gegründet: Mayapan. Aber auch dieses Zentrum wird 200 Jahre nach seiner Entstehung verlassen.
Die genauen Gründe für diese plötzliche "Flucht" sind jedoch unklar; Archäologen und Historiker rätseln bis heute daran herum. Martin und Grube, zwei Maya-Forscher, sind zum Beispiel der Meinung, daß interne Kriege das Volk schwächten, das so Eindringlingen kaum noch Widerstand leisten konnte. Als Folge davon brach das Handelsnetz zusammen, was wiederum zu Unzufriedenheit bei den Bürgern, Arbeitsverweigerung und Aufständen führte. Diese Rebellion soll schließlich zum Zerfall der Gesellschaft geführt haben.
Erich von Däniken, der sich in seinem Buch "Ungelöste Rätsel der Vergangenheit" mit den Mysterien der Geschichte befaßt, glaubt sogar, die Maya hätten vor langer Zeit Besuch von Göttern gehabt, die versprachen, zu einem bestimmten Zeitpunkt wiederzukehren; dem Moment, an dem die Maya all ihre Pyramiden, Tempel und anderen Bauwerke nach den Gesetzen des Kalenderzyklus fertiggestellt haben. Nun sei aber in jenem vorhergesagten Jahr nichts geschehen und im Volk machte sich große Enttäuschung breit. Es sei so schlimm geworden, daß die Maya schließlich ihre Städte verließen. Inwieweit diese Dinge zutreffen
sei dahingestellt . . .
Fest steht, daß gegen 800 n. Chr. in allen Städten ein deutlicher Verfall spürbar ist. Beinahe jede Bautätigkeit wird eingestellt, die Städte von Tropenwald überwuchert. Heute kann man noch zahlreiche Ruinen in den Wäldern von Mexiko, Guatemala und Belize bewundern.
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