Nach der ersten Türkenbelagerung im Jahre 1529 ließ Kaiser Ferdinand I die veralteten Befestigungsanlagen Wiens ausbauen. Jedoch verschlang der Ausbau der Schutzanlagen enorme Summen, und mit der Abnahme der osmanischen Bedrohung verlangsamte sich der Bau.
Letzten Endes dauerte es fast 130 Jahre bis der ursprüngliche Plan tatsächlich ausgeführt war. Durch den stückweisen und langsamen Bau schlichen sich Fehler ein. Erst sehr spät wurden für den ausreichenden Schutz Verbesserungen vorgenommen. Um 1672 war die letzte entscheidende Ausbauphase an der mangelhaften Anlage abgeschlossen.
Beim Bau war weiters an ein Einbeziehen der Vorstätte nicht zu denken, was sich später als Fehler erwies. Man hatte diese ganz im Gegenteil bewußt vom Stadtzentrum abgesetzt und zwischen sie und die Festungsmauern ein Glacis, einen Steifen unbebautes Gebiet angelegt, welches der Verteidigung ein freies Schußfeld ermöglichte.
Hauptträger der Verteidigung sollte eine Reihe von Bastionen sein, die die Stadt in Form eines Festungskranzes schützten. Die moderne Anlage umfaßte somit 12 durch Kurtinen (=Wallgräben) verbundene Bastionen. Vor den Kurtinen befanden sich V-förmige Ravelins und das Glacis.
Den Wienern standen 16.000 Soldaten zur Verfügung und die Kavallerie Herzog Karls V von Lothringen stand auf dem linken Donauufer bereit.
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