Der Charakter der Schriften und Reden Luthers sowie das Verhältnis des Reformators zu seiner Umwelt haben während seiner Lebenszeit starke Veränderungen erfahren. Luthers Leben läßt sich grob in vier große Abschnitte unterteilen.
Der erste Lebensabschnitt, der Luthers Kindheit, seine Universitätszeit und seine Zeit als Augustinermönch umfaßt, ist vor allem durch die Suche nach religiöser Erkenntnis gekennzeichnet. Luther wird später Universitätsprofessor in Wittenberg.
Als er endlich zur entscheidenden Erkenntnis gelangt, sieht er, daß in der Welt und der Kirche viele Fehler entstanden sind. Er begehrt gegen die Mißstände in der Kirche auf und löst dabei heftige Reaktionen aus.
Daraufhin muß sich Luther auf Weisung seines Kurfürsten auf der Wartburg verstecken, die Bewegung der Reformation hat aber schon einige der Mächtigen des Landes erfaßt und ist nicht mehr aufzuhalten. Luther kann nach Wittenberg zurückkehren, um seine Widersacher zu bekämpfen und seine Ideen praktisch umzusetzen.
In den letzten Jahren ist der Reformator zwar nicht weniger tatkräftig, jedoch zeigen sich nun auch Resignation und seine Neigung zum Jähzorn in den Schriften und Worten des alternden Reformators
|