Erhard, Ludwig (1897-1977), Erhard wurde am 4. Februar 1897 in Fürth geboren. Er studierte an der Universität Frankfurt. Von 1949 bis 1963 war er Bundeswirtschaftsminister. In diesem Amt, das er 14 Jahre lang ausübte, bestimmte Erhard wesentlich die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland und gilt als Hauptverantwortlicher für das so genannte Wirtschaftswunder. Erhard war ein Verfechter der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, die für den sozialen Frieden in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit von entscheidender Bedeutung waren.
1957 wurde Erhard Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland und trat 1963 die Nachfolge Konrad Adenauers als Bundeskanzler an. Dank seines Ansehens bei der Bevölkerung konnte die CDU/CSU/FDP-Regierung unter Erhard 1965 erneut die Bundestagswahlen gewinnen. Im folgenden Jahr wuchs die innerparteiliche Kritik an Erhard, es kam zu Meinungsverschiedenheiten mit der FDP über den Bundeshaushalt, und Erhard sah sich schließlich gezwungen, von seinem Amt zurückzutreten. 1966/67 war Erhard Vorsitzender der CDU, anschließend Ehrenvorsitzender der Partei. Erhard starb am 5. Mai 1977 in Bonn.
Dreimal (1953, 1957 mit absoluter Mehrheit, 1961) wieder zum Kanzler gewählt, erschütterten die zunehmenden Verschleißerscheinungen seiner konservativen Kanzlerdemokratie und insbesondere die Spiegelaffäre 1962 die Autorität Adenauers. Auf Druck des Koalitionspartners FDP und von Parteifreunden trat Adenauer 1963 zugunsten von Ludwig Erhard zurück. Adenauer starb am 19. April 1967 in Rhöndorf bei Bonn.
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