3.1 Die Beulenpest
Sie ist die am häufigsten in Erscheinung tretende Form der Pest. Ihre Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch, beträgt 3-6, maximal 10 Tage.
Die Symptome sind starkes Fieber, anschwellen der Lymphdrüsen, die der oder den Einstichstellen am nächsten liegen, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Lichtscheu und körperliche Schwäche.
Da die Einstiche oft an den Beinen sind, werden die Lymphdrüsen in der Leistengegend als erste Befallen. Sie schwellen bis zur Größe eines Apfels an Es können aber auch die Lymphdrüsen in der Achselgegend, am Hals oder am Hinterkopf betroffen sein.
Die Hauptmerkmale sind eine lallende Aussprache und ein torkelnder Gang, wie ein Betrunkener. An den Lymphknoten bilden sich bald bis zu 10 cm große, eitrige und blutige Beulen bzw. Flecken. Daher auch der Name \"Beulenpest\". Brechen diese Beulen auf, so ist dies eher ein positives Zeichen. Falls der Erkrankte nicht stirbt, sinkt das Fieber nach einigen Tagen wieder und hat bald den Nomalwert erreicht. Der vollständigen Genesung steht theoretisch nichts mehr im Weg. Die Mortalitätsrate ist dennoch sehr hoch. 50-80% der unbehandelten Fälle enden tödlich, meist zwischen dem 3.-5. Tag.
3.2 Die Pestsepsis
Die Pestsepsis wir von einigen Forschern als eigenständige Form der Pest betrachtet, andere wiederum bezeichnen sie als eine Art Zwischenstadium
Sollten die für die Beulenpest typischen Beulen jedoch nicht nach außen, sondern nach innen aufbrechen, so kommt es zu einer Pestsepsis, also einer Blutvergiftung durch die Pest. Durch die Blutbahn erreichen die Erreger nun sämtliche Organe und befallen diese. Die Lunge wird allerdings so massiv beschädigt, dass das Ausfallen der übrigen Organe keine Rolle mehr spielt.
Es kann auch zu einer Pestsepsis kommen, wenn Erreger in offene Wunden gelangen und somit in die Blutbahn.
Die dunkelrote Farbe die die Erkrankten kurz vor dem Tod annehmen, tritt bei allen tödlich verlaufenden Pestvarianten auf und liegt an der Folge des Atemversagens.
3.3 Die Lungenpest
Die Lungenpest tritt meist in kälteren Regionen auf, auf unseren Breiten im Winter.
Man unterscheidet hier zwischen der primären und sekundären Lungenpest. Die primäre Lungenpest erfolgt mittels Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch, während die sekundäre Lungenpest durch die Beulenpest, bzw. die Pestsepsis ausgelöst wird, also durch die in der Blutbahn vorhandenen Erreger, die die Lunge befallen.
Inkubationszeit beträgt hier nur 1-2 Tage und daher liegt die Mortalität auch fast bei 100%. Die primäre Lungenpest läuft viel schneller ab, da die natürlichen Barrieren der Lymphknoten umgangen werden. Bei der Lungenpest tritt zunächst schleimiger, dunkler und mit Blut durchsetzter Auswurf auf, später wird dieser dann hellrot und dünnflüssig.
Der Auswurf wird unter extremen Schmerzen abgehustet.
3.4 Die Abortive Pest
Ist eine recht harmlos verlaufende Form der Pestsepsis, sie wird von Fieber, Schwindel und allgemeinem Unwohlsein begleitet. Nach einigen Tagen bis Wochen lässt das Fieber nach und man gesundet vollständig. Diese Form der Pest hat auch als einzige Variante einen positiven Aspekt, nämlich die langanhaltende Immunität des Patienten nach Ausstehen der Krankheit.
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