Karl Ludwig Sand wurde 1795 in gutbürgerlichen Verhältnissen in Wunsiedel geboren.
Sand begann ein Theologiestudium in Tübingen, meldete sich aber 1815 freiwillig zum Kampf gegen Napoleon, kam allerdings nie zum Einsatz. Also setzte er sein Studium in Erlangen fort, wo er mit Freunden die Burschenschaft Teutonia gründete.
1817 nahm er begeistert am Wartburgfest teil. Kurz darauf besuchte er die Universität Jena. Dort trat er der von Karl Follen gegründeten Burschenschaft "Die Unbedingten" bei. Follen predigte seinen Burschen, dass zur Verwirklichung des revolutionären Ziels einer geeinten deutschen Republik alle Mittel erlaubt sein. Die Revolutionäre müssten sich nur der Vernunft, nicht aber einer staatlichen Legitimität unterordnen.
Sand verfiel dem teils religiösen Fanatismus der Burschenschaft und sah sich als eine Art Märtyrer, als er am 23. März 1819 A. von Kotzebue ermordete.
Nach seiner Hinrichtung als Strafe für seine Tat, er wurde geköpft, wurde Karl Ludwig Sand auch wie ein Märtyrer verehrt: seine Anhänger tränkten ihre Taschentücher in seinem Blut und an der Stelle seiner Hinrichtung wurde ein Treffpunkt der Heidelberger Burschenschaft errichtet.
Sand hatte sich jedoch durch seine Tat eine größere Reaktion erwünscht - in einem Brief, den er am Tatort zurückließ, schrieb er, er wollte "einen Brand schleudern in die jetzige Schlaffheit". Doch er war und blieb nur ein Einzeltäter. Der österreichische Staatskanzler Metternich jedoch war der Meinung, dass Sand auf Weisung einer geheimen Burschenschaft gehandelt hätte - und somit löste die Tat Sands die Karlsbader Beschlüsse aus.
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