Während des 5. Jhs. v. Chr. kamen die Gälen auf die westlichste der brit. Inseln und besetzten diese. Da die Römer keinerlei Interesse an Irland zeigten und sich auf Britannien beschränkten, verliefen die nächsten Jahrhunderte ohne nennenswerte Ereignisse.
Der Heilige Patrick
Zu Beginn des 5. Jhd. n. Chr. wird der röm. Bürger Patrick nach Irland entführt, flieht allerdings einige Jahre später nach Großbritannien und wird dort Priester. Als er 432 nach Irland zurückkehrt, verbreitet er dort das Evangelium und begründet damit die katholischen Kirche auf der Insel. Sein Geburtstag, der 17. März, ist noch heute irischer Nationalfeiertag.
Vereinigung mit England 1541
Das Jahr 1541 markiert eine entscheidende Wende im anglo-irischen Verhältnis. Heinrich VIII. krönt sich zum irischen König und vereint somit die britischen Inseln zu einem Reich. Doch als er den Iren den protestantischen Glauben aufzwingen will, erreicht er nur das Gegenteil - Widerstand und Abneigung der Iren gegen die Briten und ihre Konfession nehmen zu.
Um die Macht auf der Insel zu festigen, begann Großbritannien gezielt, den Norden Irlands zu kolonialisieren. Die gezielte Landvergabe an protestantische, englische Siedler begründete in Nordirland den bis heute andauernden Religionsstreit.
Die Schlacht am Boyne
Jakob II., der in Großbritannien eine pro-katholische Politik betrieb, worauf er nach Frankreich fliehen mußte, versuchte von Irland aus die Macht auf der Hauptinsel zurückzugewinnen. In der Schlacht am Boyne (Ostirland) 1690 unterlag er dem Briten Wilhelm III. von Oranien, was die protestantische Vormachtstellung in Nordirland endgültig festigte.
Der Gegensatz von britisch-protestantisch und irisch-katholisch wurde zur Trennlinie zwischen Herrschenden und Beherrschten, arm und reich.
Streben nach Selbstbestimmung
In Zeiten der Krise (Kriege mit den nordamerikanischen Kolonien und Frankreich) lockerte England den strengen Griff gegenüber Irland. Als das zu Unabhängigkeitsstreben und schießlich zu einem Aufstand führte, kehrte Großbritannien wieder zur Gewaltpolitik zurück.
1801 wird mit dem Act of Union die Vereinigung mit England besiegelt und damit das unabhängige Parlament in Irland abgeschafft. Der Ruf nach einem Home-Rule-Gesetz (einem Gesetz, das ein eigenständiges Parlament in Irland vorsieht) wird immer lauter.
Während der Hungersnot, die auf eine Kartoffelfäule von 1846-1849 folgte und deretwegen eine Massenauswanderung in die USA begann, verschärfte sich die Lage dramatisch. Schließlich waren sogar einige Briten für mehr Unabhängigkeit für Irland. Das Home-Rule-Gesetz setzte sich jedoch nicht durch, da die nordirischen Protestanten um ihre Macht fürchteten.
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