Anfang Februar 1945 trafen sich die drei alliierten Staatschefs in Jalta auf der Krim. Zu diesem Zeitpunkt hatte Stalin fast ganz Süd- und Osteuropa unter Kontrolle und stand an der Oder 60 Kilometer östlich von Berlin. Polen war in sowjetischer Hand, und die Westmächte konnten weder in territorialen Fragen noch für die polnische Exilregierung in London dauerhafte Zugeständnisse erreichen. Immerhin unterzeichnete Stalin eine allgemeine Deklaration, die allen befreiten und besetzten Gebieten eigene Regierungen zusicherte.
Hauptthema der Konferenz war die Zukunft des besiegten Deutschlands. Widerstrebend stimmte Stalin der Einrichtung einer Französischen Besatzungszone in Deutschland zu. Über die zukünftige Entnazifizierung und Entmilitarisierung einigten sich die Alliierten schnell. Offen blieb dagegen die Frage der Reparationen und der Demokratisierung. Hier gingen die Vorstellungen der Sowjetunion und der Westalliierten weit auseinander.
Für den weiteren Kriegsverlauf sagte Stalin auf der Jalta-Konferenz zu, nach der deutschen Kapitulation in den Krieg gegen Japan einzutreten. Dafür sollte er territoriale Entschädigungen erhalten.
In den folgenden Jahren wurde die Konferenz von Jalta oft als Ausverkauf westalliierter Interessen deklariert. Tatsächlich zeigte die Konferenz, wie schwer es war, die verschiedenen Ideologien und Interessen zu koordinieren und vor allem die Umsetzung der erzielten Kompromisse später zu kontrollieren. Nach der Konferenz von Jalta entschieden sich eine Reihe bisher neutraler Staaten, unter ihnen die Türkei und die lateinamerikanischen Staaten, aufseiten der Alliierten in den Krieg gegen das Deutsche Reich einzutreten.
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