"Die Politik der Zentralregierung gegenüber dem Dalai Lama ist konsequent und bleibt auch heute unverändert. Unser grundlegendes Prinzip ist, daß Tibet ein unabtrennbarer Bestandteil Chinas ist. Über diese grundlegende Frage lassen wir nicht mit uns handeln (...)" , so der Ministerpräsident des Staatsrates der Volksrepublik China, Li Peng, am 19. Mai 1991. Da weder eine Änderung im chinesischen Staatsgefüge, noch ein Zurücknehmen der formellen Ansprüche der Chinesen über Tibet ersichtlich ist, ist diese Option die wahrscheinlichste.
Dennoch sollte Tibet zumindest die volle Autonomie gewährt werden, im sinne einer politischen oder einer Regierungsautonomie, das heißt Selbstregierung im wirtschaftlichen, religiösen und kulturellen Bereich. In bestimmten Fällen könnte die Kompetenz zum Abschluß internationaler Abkommen in den Bereichen von Kultur und Wirtschaft der Autonomen Region überlassen werden. Genau diese Form der Autonomie ist in der Verfassung Chinas enthalten, Hongkong und Taiwan erhielten so eine Art von Autonomie. Die Zentralregierung Chinas verharrt auf dem Standpunkt, daß diese Form der Regierung nur auf Regionen anwendbar sei, die erst wieder mit dem Mutterland zu vereinen sind, währenddessen Tibet bereits 1951 wieder in den Schoß des Mutterlandes zurückgekehrt sei.
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