Die industriemäßige Agrarproduktion sollte der letzte Schritt, des von den Klassikern des Marxismus - Leninismus vorgezeichneten gesetzmäßigen Entwicklungsweges, der Landwirtschaft sein. In der Landwirtschaft sollte gewährleistet werden, daß Handarbeit durch Maschinenarbeit ersetzt wird. Man will neuste Erkenntnisse der Gesellschafts-, Wirtschafts- und Naturwissenschaften anwenden. Die wesentlichen Unterschiede in den Arbeits- und
Lebensbedingungen zwischen Stadt- und Landbevölkerung sollen endgültig beseitigt werden.
Durch die Industrialisierung der Landwirtschaft wollte man unabhängig von negativen Witterungsbedingungen werden (darum Düngung, Pflanzenschutz, Mechanisierung, spezielle Züchtungen, Melioration). Durch Monokulturen wollte man die Vorteile der Massen-produktion nutzen. Außerdem war man ständig bestrebt die Stallkapazitäten zu erhöhen, um möglichst viel Fleischprodukte und Milchprodukte zu erhalten. Die landwirtschaftliche Produktion wurde in hochspezialisierte Arbeitsabläufe untergliedert. Durch die Arbeitsteilung entstanden in den LPG neue Spezialberufe, wie z.B. Melker, Maschinisten und Spezialisten für die Schädlings-bekämpfung. An die LPG wurden auch andere Betriebe angegliedert, deshalb waren auch noch andere Berufe in den landwirtschaftlichen Betrieben zu finden, das waren z.B. Maurer, Schlosser und Elektriker. Aber die Landwirtschaft übernahm auch Dienstleistungsfunktionen. Dies hat sich vor allem aus der neugestalteten Arbeitsorganisation ergeben, wie z.B. Schichtdienst, geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten und Einbeziehung der Frauen in landwirtschaftliche Produktionsabläufe. Das machte eine Versorgung mit nichtlandwirtschaftlichen Dienstleistungen notwendig. Diese, wie z.B. medizinische Versorgung, Kinderbetreuung und Kultureinrichtungen, konnten auch von den Dorfbe-wohnern genutzt werden.
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