Michael Rauscher wurde am 4. Sept. 1875 als jüngster der sieben Kinder geboren. Die Familie wohnte in sehr ärmlichen Zustand. Der damalige Pfarrer von Traberg,
P.Ambros Arnleitner nahm sich um die Familie Rauscher sehr an, war doch der Vater bereits gestorben, als Michael erst fünf Jahre alt war.
Schon früh zeigte sich sein Künstler- talent. Von den Kirchbänken schabte er das abgetropfte Wachs herunter und formte verschiedene Figuren. Nach der Schule kam der Michl als \"Hüterbub\" zum Bauer Schenkenfeldner in Dienst, wo er zwei Jahre blieb.
Als Lehrling war er vier Jahre beim Bildhauer Kepplinger in Ottensheim tätig. Dann kam er zum akademischen Bildhauer L. Linzinger nach Linz, wo er bald das Interesse seines neuen Meisters auf sich zog.Für die Traberger Pfarrkirche schuf er die Plastik \"Hl. Geist\".
Im Herbst 1900 kam er an die Akademie der bildenden Künste nach München, wo er einer der begabtesten Schüler war. Nach seinem Studium betrieb er selber ein Atelier in Miltershofen, einem Vorort von München. Seine Aufträge häuften sich und bald sah er sich genötigt, mehrere Gehilfen anzustellen.Die meisten seiner größten und schönsten Arbeiten sind daher im süddeutschen Raum zu finden, so u.a. Kirchenstatuen aus Marmor, Grabstätten, Grabsteine und Kriegerdenkmäler.
Der Name des Künstlers war durch seine prächtigen Schöpfungen bekannt geworden.
Inmitten seiner größten Schaffung mußte er in den Krieg einrücken. Als ob er es geahnt hätte, ging er aber zuerst noch zu Fuß nach Traberg, um seinen gestorbenen und geliebten Eltern und seinem Heimatort Traberg Abschied zunehmen.
Doch bald erkrankte er an Typhus und starb am 25. März in Huspt, wo er auch seine Ruhestätte fand.
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