Etwa im 9.Jahrhundert, entwickelten die Japaner ein eigenes Schriftsystem, das auf Silben basiert: Hiragana und Katakana (zusammen: Kana). Hiragana ist das rundere und Katakana das eckigere der beiden Kanasysteme.
Hiragana und Katakana bestehen aus je 46 Zeichen, die ursprünglich Kanji waren, über die Jahrhunderte aber stark simplifiziert wurden. Wenn man einen japanischen Text anschaut, kann man klar zwei verschiedene Schriftarten erkennen: die komplizierten Kanji und die simpleren Kanazeichen.
Fünf der 46 Zeichen sind Vokale (a i u e o), während der Rest Silben sind, die aus einem Konsonant und einem der fünf Vokale zusammengesetzt sind (ka ki ku ke ko ra ri ru ...). Eine Ausnahme ist das n. Zusätzlich kann die
Aussprache vieler dieser Silben auch noch weicher oder härter gemacht werden.
Obwohl man die ganze Sprache theoretisch in Hiragana schreiben könnte, wird Hiragana normalerweise nur für grammatikalische Endungen von Verben und Adjektiven, sowohl für Partikel, und andere Wörter, die nicht in Kanji geschrieben werden, benutzt. Lehnwörter werden in Katakana geschrieben.
Hiragana ist das erste aller Schreibsysteme, das den japanischen Kindern normalerweise vom Kindergarten an gelehrt wird. Viele Kinderbücher sind daher nur in Hiragana geschrieben.
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