Gründe, die diese Terrorherrschaft ermöglichten:
Fluchtversuch der Königsfamilie - Die Königsfamilie verlor an Ansehen und die Exekutive wurde sofort von der Nationalversammlung übernommen.
Girondisten wurden bis auf wenige ausgeschaltet - Jakobiner setzten im Nationalkonvent nach der Entmachtung der Girondisten die Forderungen der Sansculotten, teilweise auch gegen ihre eigene Überzeugung durch.
Im neugewählten Parlament waren die Jakobiner zur einflussreichsten Gruppe geworden und konnten dadurch Vorstellungen leichter umsetzen.
Der Krieg verschärfte die angespannte Wirtschaftslage - Ordnung musste geschaffen werden mit allen Mitteln.
Geflohene Girondisten organisierten Bürgerkrieg - Jakobiner gewannen ihn und konnten sich diktatorische Vollmachten sicherten à Wohlfahrtsausschuss.
Billaud-Varenne, Mitglied des Wohlfahrtsausschusses erklärte u.a. die Gründe der Terrorherrschaft mit den Worten: "Die Krise allein rief (unsere Maßnahmen) hervor. Sie wurden in der Überanstrengung der langen Nachtsitzungen (beschlossen).
Wir wollten nicht töten um zu töten.., wir wollten um jeden Preis siegen..., um unseren Prinzipien zur Herrschaft zu verhelfen."
Auswirkungen der Terrorherrschaft:
Mit dem "Gesetz über die Verdächtigen" beginnt die "Schreckensherrschaft", der Terror. Die Zeit der sogenannten Jakobinerdiktatur, während der Wohlfahrtsausschuss Frankreich ,,regierte\", brachte höchste Bürokratisierung und Zentralisierung des Staatswesens und seiner Bürger mit sich. Dieses revolutionäre System war nur funktionsfähig durch den Terror, der von Polizei und Justiz ausgeübt wurde.
Verdächtige sind entlassene Beamte, Emigranten, alle Adlige die nicht ständig Treue zur Revolution bekundet hatten à Zahl der Gefängnisinsassen erhöhte sich von Oktober bis Dezember von 1500 auf 4500
· Die Zahl der Opfer dieser Schreckensherrschaft stieg auf insgesamt schätzungsweise 40.000 Menschen.
· Nach 1794 waren Zeugenaussagen und Verteidigungsreden vor dem Revolutionstribunal nicht mehr zugelassen àVerhaftung bedeutet Guillotine
Gesetz über das "große Maximum" legte Höchstpreise für Lebensmittel, Brennmaterial, wichtige Bedarfsartikel sowie Höchstlöhne und -gehälter fest à wer gegen dieses Gesetz verstieß galt als Verdächtiger.
Am 17. Juli 1793 gab der Konvent ein Dekret über die völlige und entschädigungslose Abschaffung der Feudallasten heraus. Es wurde gleichzeitig ein Befehl herausgegeben, alle Urkunden zu verbrennen, in denen die Rechte der Seigneurs aufgezeichnet, waren. Die Güter der Emigranten wurden in kleine Landstücke aufgeteilt und an die Bauern verkauft. Auf Verlangen eines Drittels der Hausbesitzer konnte das Gemeindeland aufgeteilt werden, sofern jeder den gleichen Anteil erhielt.
Die Sklaverei in den Kolonien wurde abgeschafft.
Das Heer wurde neu organisiert.
Die Lineartaktik wurde durch die aufgelöste Schützenlinie und den Marsch in Kolonnen ersetzt. Die Armee wurde in selbständige Korps geteilt, denen alle Waffengattungen angehörten.
Ich denke, diese Entwicklung hätte nicht verhindert werden können, da viele Umstände die Entwicklung der Terrorherrschaft begünstigten.
Die Flucht der Königsfamilie, der Unmut der Bevölkerung hierüber und die Not im Land trug zu diesem Richtungswechsel (der Revolution) wesentlich bei.
Die Jakobiner nutzten die Wirren der Zeit und die Aufgebrachtheit der Massen, um an die "absolute" Macht zu gelangen, um so ihre Ziele verwirklichen zu können.
Die meisten Franzosen schlossen sich ihnen an und erkannten erst zu spät, wohin dies führte. Erst als die (Terror)Herrschaft der Jakobiner als ungerecht erkannt wurde, wurde dieser auch ein Ende bereitet.
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