Die Girondisten waren gemäßigte Republikaner der Französischen Revolution, die vor allem das liberale, wohlhabende Bürgertum im Westen und Süden Frankreichs vertraten. Benannt sind sie nach dem Departement Gironde, aus dem ihre einflußreichsten Abgeordneten kamen; nach einem ihrer Führer, Jacques Pierre Brissot, bezeichnete man sie auch als Brissotins. Die Gruppe trat zum ersten Mal in der gesetzgebenden Versammlung, die im Oktober 1791 gewählt worden war und in der sie die Mehrheit stellte, in Erscheinung. Die Girondisten arbeiteten zunächst mit den Jakobinern zusammen, doch die beiden Fraktionen gerieten wegen des Krieges gegen Österreich und Preußen in Konflikt: Im Gegensatz zu den Jakobinern traten die Girondisten für den Krieg ein, in der Überzeugung, er würde Frankreich geschlossen hinter die Revolution stellen. Unter der Führung von Brissot und Jean Marie Roland de La Platière brachten sie die Versammlung im April 1792 dazu, für den Krieg zu stimmen. Beim Sturz des französischen Königtums im August 1792 taten sich die Girondisten nochmals mit den Jakobinern zusammen.
In dem neu gewählten Nationalkonvent, der im September 1792 zusammentrat, dominierten dann die Jakobiner; die Girondisten verloren allmählich ihren Einfluss. Nach dem Aufstand der Sansculotten von Ende Mai bis Anfang Juni 1793 schalteten die Jakobiner die Girondisten ganz aus, indem sie die führenden Girondisten verhafteten; am 31. Oktober wurden Brissot und 30 weitere Girondisten durch die Guillotine hingerichtet.
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