Im 16. Kapitel des Briefes an die Gemeinde in Rom begrüßt Paulus 10 Frauen, 8 von ihnen werden auch namentlich genannt: Priska, Junia, Julia, die Mutter Rufus, die Schwester Nereus, Maria, Ttyphäna, Tryphosa, Persis. Von diesen Frauen werde ich 3, denen besondere Rolle zugeschrieben wurde, genauer beschreiben.
Junia erhält sogar den Aposteltitel. In vielen Übersetzungen verwendet man aber die maskuline Form Junias, was natürlich die Frage aufwirft: Wie konnte es zu dieser Vermännlichung kommen? Eine mögliche Antwort gibt Bernadette Brooten: "Eine Frau könne kein Apostel gewesen sein und deshalb könne die Frau, die hier Apostel genannt werde, keine Frau gewesen sein." Klar ist auf alle Fälle, daß Junia zusammen mit Andronikus große Autorität besaß.
Priska und Aquilla, eine Missionarin und ein Missionar, waren jüdischer Herkunft. Paulus trifft mit ihnen zusammen und schließt sich ihrer Hausgemeinde an.
Der Theologe Adolf von Harnack fand heraus, daß die Bedeutung Priskas abgewertet wurde.
Er entdeckte dies, als er die Handschriften des 18. Kapitels der Apg verglichen hatte. Priska wurde oft in den Schatten ihres Ehemannes gestellt. Es wird nämlich immer erst Aquilla genannt und manchmal heißt es sogar "Aquilla mit seiner Frau Priszilla" statt "und seine Frau Priszilla". Er stellt sogar die Hypothese auf, daß der Hebräer- Brief von einer Frau verfaßt wurde.
In der Grußliste wird als erste Phöbe genannt, die der Gemeinde besonders empfolen wird. Sie wird mit "diakonos" ( also. "Dienerin" oder "die im Dienst der Gemeinde Kenchrea steht" ),
"Schwester" und "Prostatis" ( bedeutet Beistand oder Hilfe ) angeredet.
Diese Anrede deutet darauf hin, daß Phöbe eine besondere Rolle in der Gemeinde gespielt hatte.
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