Der portugiesische König Johann III. beauftragte den Mitbegründer des Jesuitenordens Franz Xaver, die Mission in Indien zu visitieren und zu beaufsichtigen. Er erwirkte ihm die Würde eines päpstlichen Legaten. 1542 in Indien angekommen, bewog er zunächst die Europäer zu einem wahrhaft christlichen Leben, führte dann die Paraver am Kap Komorin, von denen etwa 20.000 getauft waren, in die Grundlehren des Christentums ein und bekehrte
Tausende von Heiden an der Küste von Travankur, auf Ceylon, der Halbinsel Malakka und auf den Molukken und wieder in Vorderindien. Er faßte seine Aufgabe vor allem als Bahnbrecher der Mission ohne staatliche Einmengung auf, deshalb bildete er eifrig eingeborene Priester und Katechisten heran und suchte einheimische Sitten und Gebräuche möglichst in das christliche Ritual einzubauen. Seine Mitbrüder, besonders sein Neffe, setzten diese Arbeit fort. Religionsgespräche mit dem Großmogul Akbar schienen die Bekehrung des Herrschers greifbar nahezubringen, doch starb er noch vor seiner Taufe. Dafür schlossen sich Thomas¬christen dem katholischen Glauben an (1599).
Robert de Nobili SJ wendete im Süden Indiens das Akkomodationssystem an. Er selbst trug Tracht und Gehaben eines Brahmanen, andere Jesuiten lebten als Paria. Die Kasten des Hinduismus erkannten sie als gesellschaftliche Einrichtung an und vermieden alles, was den Hindus anstößig erschien, sie feierten die hl. Messe in Sanskrit und Tamil, veränderten die Zeremonien der Taufe und formten so ein indisches, nicht europäisches Christentum. 1549 reiste Franz Xaver nach Japan weiter; er predigte zunächst in Kagoshima und lernte das Volk wegen seiner Tüchtigkeit und hohen Kultur schätzen. Trotz des Widerstandes buddhistischer Bonzen machte das Christentum auch hier Fortschritte. Beim Versuch, nach China vorzudringen, starb der hl. Apostel Asiens am 3. Dezember 1552 auf der Insel Sancian bei Hongkong.
In wenigen Jahrzehnten stieg die Zahl der Christen Japans auf fast eine Million, auch unter dem Schwertadel (Daimos). Handelsneid der kalvinistischen Holländer, Furcht vor dem politischen Einfluß Portugals und unvorsichtiges Auftreten spanischer Franziskaner machten die Shogune (Kronfeldherren) mißtrauisch. So brachen blutige Verfolgungen aus, in Nagasaki erlitten 26 Christen 1595 den Kreuzestod (heiliggesprochen); wer nicht auf das Kreuz trat, wurde hingerichtet. Trotzdem erhielten sich, nachdem seit 1638 alle Missionare ausgesperrt waren, geheime Christengemeinden, von Laien geführt, bis zur Öffnung der Landesgrenzen um 1870, ein Zeichen dafür, wie sehr sich der Glaube der japanischen Geistigkeit angepaßt hatte.
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