Eine Jugendbewegung der sechziger Jahre, die von den USA ausgehend nach Europa ausstrahlte. Ihre Anhänger, die so genannten Hippies, praktizierten - mehr oder weniger konsequent - den Ausstieg aus der etablierten Wohlstandsgesellschaft, die von vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen als politisch erstarrt, einseitig am Wohlstand orientiert und unglücklich machend empfunden wurde. Als Alternative wurde die Besinnung auf immaterielle Werte wie Liebe, Frieden und Glück ("Love, Peace and Happiness") sowie Toleranz beschworen. Das Zentrum des amerikanischen Hippietums lag im Haight Ashbury District in San Francisco. Äußere Zeichen einer von der gesellschaftlichen Norm abweichenden Lebenseinstellung waren bunte, wallende Kleider und lange, teilweise blumengeschmückte Haare bei beiden Geschlechtern. Neben der "freien Liebe" und neuen Formen des Zusammenlebens propagierten die "Blumenkinder" den Konsum von "weichen" Drogen wie Marihuana und LSD sowie deren Legalisierung. Im Gegensatz zur aggressiven Beat Generation der fünfziger Jahre zogen sich die Hippies stärker auf das Private zurück, interessierten sich aber durchaus für die große Politik, wie sich schon bald an den flächendeckenden Protesten gegen den gleichzeitig stattfindenden Vietnamkrieg zeigte.
Eine wichtige Rolle für das Lebensgefühl der Hippiegeneration spielte die oft drogenbeeinflusste, psychedelische Musik, wie sie sich als Höhepunkt (und Abgesang) in dem legendären Woodstock-Festival vor einer gewaltigen Menschenmenge präsentierte. Vor allem an der amerikanischen Westküste entstanden in der Folge zahlreiche (Musiker-)Kommunen, die den Traum vom Paradise now leben wollten. In Europa - vor allem Frankreich und Deutschland - mündeten die Ideale der Hippie-Bewegung in jugendlichen Protestbewegungen (Pariser Maiunruhen) und den stark durchpolitisierten Anliegen der 68er-Bewegung. Die romantische Aufbruchstimmung und der Traum von einer besseren Welt machten indes schon bald einem resignativen Erkennen der realen Möglichkeiten Platz; der sorglose Umgang mit Drogen forderte zahllose prominente (Jimi Hendrix, Janis Joplin u. a.) wie namenlose Opfer.
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