. Zunächst Rückentwicklung nach der Rev. (z. B. Fehlen der Linksliberalen und der Sozialisten im preußischem Reichstag bis Ende der 50 Jahre)
Ab 1858 Lockerung der polt. Aufsicht und Zensur (Ausweitung der polt. Öffentl.)
1860er Polarisierung anläßlich des Verfassungskonfliktes (Konserv.: regierungstreu,
Linke (Deutsche Fortschrittspartei): Opposition, Zentrum: zwischen den Fronten))
1863 Gründung des Allg. Dt. Arbeitervereins (Friedr. Lasalle),
Abspaltung v. Fortschrittspartei
Beschränkung auf Preußen und Norddeutschen Bund
1867 Gründung der Nationalliberalen (Spaltung der Liberalen) und der Freikonservativen Partei
1869 Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Eisenach)
Abspaltung trotz Versuche die Arbeiterschaft an den Linksliberalismus zu binden
( Verband dt. Arbeitervereine, Volkspartei)
1871 Kulturkampf etabliert Zentrum als Partei der dt. Katholiken (Ab 1874 ein ¼ der Sitze)
1876 Gründung der Deutschkonservativen Partei aus Altkonservativen und Neuen Konservativen Fraktion
Trennung zwischen proletarischer und bürgerlicher Demokratie setzte bereits 1848/49 ein
und war erst in den frühen 1870ern beendet
Gründe für die Trennung zw. Linksliberalen und Sozialisten:
. Arbeiterschaft sah in Staat Adressat für Forderungen nach soz. Verbesserungen (Nachwirkung von aufgeklärten Abs.)
. Bürgertum war gegen soz. Reformen und fürchtete die politische Emanzipation der Arbeiterschaft und verweigerte deshalb die Reform des preuß. 3-Klassen-Wahlrechtes
. Niederlage des Liberalismus 1866/67 (Indemnitätsvorlage)
. Unfähigkeit des Liberalismus, die nat. Frage zu lösen und den Obrigkeitsstaat zu reformieren
. Allg. / Gleiches Männerwahlrecht bot die Möglichkeit für polt. Emanzipation
Polarisierung und Mobilisierung der Wählerschaft
. Mobilisierung der kath. Wähler
70,7 % gegenüber 50,3 % (Wahlkreise mit üb 75 % Katholiken. bzw. Protestanten)
bis zu 78,8 % (Wahlkreise mit kath. Anteil zw. 50 % und 75 %)
. Mobilisierung der Arbeiterschaft
parallel mit der Steigerung des Wahlergebnisses der Arbeiterparteien stieg die Wahlbeteiligung in den Großstädten (Berlin: 1871: 26,1 % (Ø 51 %), 1878: 79,7 % (Ø 63,4%))
Charakteristika nach 1875
. Mit der Etablierung des Zentrums und der Arbeiterparteien war das 5-Parteien-System endgültig gefestigt
. 6-10 % der Reichstagssitze entfielen außerdem auf Parteien nationaler Minderheiten (Polen, Elsaß-Lothringer)
. Trotz Etablierung der 5 Parteien war keine über das ganze Reich verteilt, außer den Sozialdemokraten konzentrierten sich die Parteien auf traditionelle, regionale Schwerpunkte ( noch 1912 hatte keine Partei außer der SPD in mehr als 60% der Wahlkreise einen Kandidaten)
. Konservative waren in Reichspartei (Freikonservative) und Deutschkonservative gespalten
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