Politischer Hintergrund
In der Zeit der Befreiungskriege von 1813/15 und der Märzrevolution 1848 war Deutschland in 34 Fürstentümer und vier Städte aufgeteilt, die "Deutscher Bund" genannt werden. Zu dieser Zeit war Monarchie die herrschende Staatsform. Das Volk wehrte sich nicht gegen die Monarchen. Die Zeit zwischen 1815 und 1848 lässt sich in Bezug auf die geistige und literarische Entwicklung in fünf Phasen einteilen: Zwischen 1815 und 1820 herrschte der Geist der enttäuschten Befreiungskrieger und Burschenschaftler. Danach, zwischen 1820 und 1830, bestand relative Ruhe als Auswirkung einer strengen Zensur. Zwischen 1830 und 1835 dominierte die liberale jungdeutsche Periode. Zwischen 1835 und 1840 überwog äußerlich ebenfalls eine Art Ruhe trotz gelegentlicher Angriffe auf die Restauration. Zwischen 1840 und 1848 wurde die entscheidende Märzrevolution vorbereitet.
1.2 Kurzbiografie
Heinrich Heine wurde am 13. Dezember 1797 als erster Sohn des jüdischen Tuchhändlers Samson Heine und seiner Frau Betty van Geldern im damals französisch besetztem Düsseldorf geboren. Er wuchs in Frankfurt am Main und in Hamburg auf, wo er auch die Schule besuchte. Sein erstes Gedicht veröffentlichte er 1817 in "Hamburgs Wächter", noch viele weitere folgten.
Sein Jurastudium fing er 1819 an und schloss es sechs Jahre später ab.
Heinrich Heine ist stets zwischen vielen Städten und Ländern hin- und her gereist. Am wichtigsten für das Verständnis dieses Gedichtes ist jedoch sein Pendeln zwischen Deutschland und Frankreich. So flüchtete er aus Angst vor der Zensur 1831, im Alter von 33 Jahren, aus Deutschland und kam zum ersten Mal nach Paris, von wo aus er später zwei Reisen zurück nach Hamburg machte, um seine Mutter zu besuchen (1843 und 1844).
Um 1835 wurden in Preußen alle von Juden stammenden Schriften verboten, davon waren auch Werke von Heine betroffen. Ein Jahr später erhielt er von der französischen Regierung Emigrationsschutz. Er erkrankte noch im selben Jahr an Gelbsucht.
1843 trat er im Alter von 45 Jahren eine weitere Reise nach Hamburg an, wo auch "Atta Troll. Ein Sommernachtstraum" entstand. Im Jahr darauf reiste er ein zweites Mal in Deutschland und "Neue Gedichte", sowie "Deutschland. Ein Wintermärchen" wurden publiziert.
Ab 1845 verschlechterte sich jedoch Heines Gesundheitszustand zunehmend. Drei Jahre später, nachdem er einem körperlichen Zusammenbruch erlitten hatte, wurde bei ihm eine Rückenmarkschwindsucht diagnostiziert. Trotz dieser schweren Krankheit arbeitete Heinrich Heine bis ins hohe Alter.
Am 17. Februar 1856 verstarb er dann in Paris, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbracht hatte. Er wurde drei Tage später auf dem Friedhof Montmartre beigesetzt.
1.3 Hypothese
Heinrich Heine fordert in seinem 1844 erschienenen Gedicht "Zur Beruhigung" die untätigen Deutschen dazu auf, etwas gegen die Alleinherrschaft der Fürsten in den deutschen Fürstentümern, sowie die Aufteilung Deutschlands durch diese, zu unternehmen.
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