2.1. Besetzung und Aufstand
1950 dringt die "Volksbefreiungsarmee" mit 30 000 Soldaten in Tibet ein. Einzelner tibetischer Wiederstand wird niedergeschlagen. Der Dalai Lama bittet die UNO um Hilfe, es sagt jedoch nur das kleine El Salvador Unterstützung zu, da zu dieser Zeit der Korea-Krieg den anderen Staaten "wichtiger" ist. 1951 reist eine Delegation des Dalai Lamas nach Peking, wo sie gezwungen wird, das sogenannte "17-Punkte-Abkommen" zu unterzeichnen. Darin heißt es u.a.: "Das tibetische Volk wird sich zusammenschließen und die imperialistischen aggressiven Kräfte aus Tibet vertreiben. Das tibetische Volk wird in die Völkerfamilie seines Mutterlandes, der VR China, zurückkehren." Wer mit "imperialistische Kräfte" gemeint ist, ist unklar, da sich zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 6 Ausländer in Tibet aufhalten, des weiteren war Tibet seit Jahrhunderten ein eigenständiges und unabhängiges Land. Die eine Hälfte Tibets wurde in eine "autonome Region" umgewandelt, die andere Hälfte einfach zwei chinesischen Provinzen angegliedert.
Immer mehr Soldaten marschieren in Tibet ein, es kommt zu einzelnen Auseinandersetzungen und der ersten Hungersnot in der Geschichte Tibets. Da Tibet kein eigenes Heer hat, ist es den Chinesen hilflos ausgeliefert. Die Chinesen beginnen, in Tibet kommunistische Planwirtschaft zu betreiben, worunter die Bauern stark leiden. Der Marxismus wurde so ins Äußerste getrieben, dass Kinder sogar gezwungen wurden, sämtliche Fliegen zu töten, um alles unproduktive auszuschalten. Außerdem gehen die Chinesen mit wachsender Brutalität gegen die Bevölkerung und speziell die Mönche vor. Im ganzen Land kommt es zu massenhaften Exekutionen und willkürlichen, mit Folter verbundenen Verhaftungen. "Als die Chinesen unser Kloster zerstörten, wählten sie alle inkarnierten Lamas [...] für eine Sonderbehandlung aus: [...] Wir wurden brutal geschlagen und gezwungen, mit bloßen Beinen auf Glasscherben zu knien. Dann wurden viele rücklings zu Boden geworfen, und acht Personen packten sie an Armen und Beinen und zerrissen sie. [...] Zur Folter gehörte auch, den Gefangenen Ohren und Nase vom Kopf zu reißen. Dann lachten sie und ins Gesicht und sagten. ´Na, wo ist denn nun euer Gott? Wenn es ihn gibt, so ruft ihn doch!´"
Als Reaktion darauf setzt sich als erstes der Volksstamm der Khampa (Nomaden im Osten Tibets) zur Wehr, es entbrennt ein Guerilla-Krieg. Die Khampa können sich einige Zeit halten, obwohl sie nur mit Schwertern und Pistolen aus dem 1. Weltkrieg ausgerüstet sind. Die Khampa unterliegen letztendlich den chinesischen Panzern und Flugzeugen. Die Chinesen rächen sich grausam an den Überlebenden und deren Anhängern, ganze Dörfer und Klöster wurden ausgelöscht, es kommt zu Hunderten öffentlichen Hinrichtungen: "Zu den dabei angewandten Methoden gehörten Kreuzigungen, Verstümmelung, Enthauptung, lebendiges Begraben, Verbrennen, Verbrühen und Vivisektion. Kinder wurden gezwungen, ihre Eltern zu erschießen. Mönche mussten sich öffentlich mit Nonnen paaren und Heiligenbilder schänden, bevor sie in die immer zahlreicher werdenden Arbeitslager in Amdo und Gansu geschickt wurden. Um zu verhindern, dass die Opfer auf dem Weg zur Hinrichtung ´Lang lebe der Dalai Lama´ ausriefen, rissen sie ihnen die Zungen mit Fleischerhaken heraus." Auch in andern Teilen des Landes kommt es zu Aufständen; so überfallen beispielsweise in der Stadt Kanting Mönche ein chinesisches Lager und entwenden sämtliche Waffen. Ihr Kloster - Litang - wird daraufhin 3 Monate von den Chinesen belagert und bombardiert. Nach 64 Tagen wird das Kloster von chinesischen Kampfjets zerstört, 2000 Menschen fliehen, noch mal so viele werden gefangen genommen und hingerichtet. Die Chinesen rächen sich grausam an den Mönchen: "Ein ehrwürdiger Lama wurde an ein Kreuz genagelt und durch die Brust geschossen. Der Abt von Litang wurde gefoltert und gehängt. Sein Stellvertreter wurde mit glühenden Eisenstangen gequält und verbrannt".
Am 10.Mai 1959 kommt es in Lhasa zum Eklat: der Dalai Lama wird in ein chinesisches Militärcamp eingeladen, sich eine Theatervorstellung anzusehen. Die Tibeter halten dies jedoch für einen Entführungsversuch und versammeln sich zu Tausenden vor dem Potala-Palast, um ihr Oberhaupt zu schützen. Am 18. Mai beginnen die Chinesen, den Palast zu bombardieren, mit dem Ziel, den Dalai Lama zu ermorden. Dieser ist jedoch bereits auf der Flucht nach Indien, wo er nach seiner Ankunft 2 Wochen später Asyl erhält. Mit diesem Schritt verlor Tibet endgültig seine Autonomie, da es nun ohne Führung war. Seine "Beschützer" fliehen in den Jokhang, eines der größten Heiligtümer Asiens. Jedoch wird auch dieser zerstört. Dabei kommen 15 000 Tibeter ums Leben.
Nachdem die Chinesen nun Tibet "befreit hatten", wollten Sie nun "die Bourgeoisie stürzen und eine sozialistische Weltrepublik" errichten. Als erstes sollte Indien "befreit" werden. Zu diesem Ziel wurden weitere 250 000 Soldaten in Tibet stationiert und die Infrastruktur durch tibetische Zwangsarbeiter ausgebaut.
Da China Schulden bei der UdSSR hatte, wurden Tausende Tibeter in Borax-Mienen deportiert, wo sie unter furchtbaren Umständen arbeiten mussten: "Manchen aßen Fleisch von Ratten und Hunden. Dann und wann mussten wir auch die Leichen von Menschen verzehren. Unter Aufbietung aller uns verbliebenen schwachen Kräfte zermalmten wir die Röhrenknochen der toten Gefangenen [...]. Es gab keine andere Wahl. Die meisten starben eines langsamen, qualvollen Hungertodes.", berichtet der Mönch Lobsang Vanya Kewley. Der Panchen Lama wurde 1960 für 15 Jahre in Einzelhaft gesteckt.
1958 setzt Mao zum sogenannten "Großen Sprung" an. Ziel ist es, eine Industriemacht zu werden. Dazu werden u.a. Volkswirtschaftliche Kommunen gegründet. Der "Große Sprung entpuppt sich jedoch als Desaster, alleine 1959 verhungern in China 20 Mio. (!) Menschen.
Über den Einmarsch in Tibet schreibt die chinesische Botschaft: "Vor der friedlichen Befreiung herrschte in Tibet eine feudale Leibeigenschaft unter der Diktatur der Oberschicht des geistlichen und weltlichen Adels. Die Massen der Leibeigenen sehnten sich inständig danach, das Joch der Leibeigenschaft abzuschütteln. Nach der friedlichen Befreiung waren auch viele aufgeklärte Persönlichkeiten der Oberschicht zu der Einsicht gekommen, dass die tibetische Nationalität überhaupt nicht gedeihen und aufblühen könne, ohne das alte System zu ändern."
Die wahren Gründe sind jedoch ganz andere: erstens hatten die Chinesen schon damals Überbevölkerung, Tibet hingegen war kaum besiedelt. Außerdem hatte Tibet riesige Vorkommen an Bodenschätzen und liegt an strategisch günstiger Position - direkt neben Indien. Blanker Rassismus ist ein weiterer Grund, ein Beleg dafür ist z.B. ein Artikel in einer chinesischen Zeitung, in dem es heißt "...die Zahl der Tibeter hat zwar in den letzten Jahren leicht zugenommen, die Qualität der Menschen hingegen sinkt".
2.2 Die "Kulturrevolution" - der tibetische Holocaust
1966 begann in China die sogenannte "Kulturrevolution", deren Ziel es war, eine klassenlose Gesellschaft zu bilden. In Tibet artete die "Revolution" in das systematische Auslöschen der tibetischen Kultur aus und glich einer 10 Jahre andauernden "Pogrom-Nacht".
Am 25. August 1966 begannen chinesische Rotgardisten, auf Befehl Maos, in Lhasa die höchsten tibetischen Heiligtümer zu zerstören und in den folgenden Monaten weitete sich die Zerstörungswut auf das ganze Land aus. Ihr Motto: "Wir [...] werden mit eisernem Besen schwingen und mit wuchtigen Keulen zuschlagen, um die alte Welt zu zertrümmern und auf die Menschen eindreschen, [...] um eine leuchtend rote neue Welt des Proletariats zu schaffen". Hauptfeind der Chinesen in Tibet waren der Klerus und der Dalai Lama, der "Wolf im Mönchsgewand". Ihm warf die kommunistische Propaganda vor, "jährlich dreißig Menschenköpfe und achtzig Portionen Menschenfleisch und -blut zu Opferzwecken" zu verbrauchen. Aber die Aggressionen richteten sich nicht nur gegen die geistlichen Führer, sondern gegen die ganze Religion selber, die laut Mao "Gift für das Volk" ist. Die Mönche und Lamas wurden gezwungen, bei der Zerstörung ihrer eigenen Klöster und Heiligtümer mitzuhelfen. Vorher jedoch transportieren die Chinesen alle wertvollen Materialien nach China und Taiwan ab.
Die Tibeter mussten sich ganz der chinesischen Kultur anpassen: "Die Roten Garden streiften wie die Wahnsinnigen durch das Land und zerstörten alles. Sie gingen von Haus zu Haus und zwangen jeden, Porträts von Mao zu kaufen und malten seine Aussprüche überall an die Wände. Von jedem wurde verlangt, dass er Maos ´Rotes Buch´ ständig bei sich trug. Sie hielten Leute auf der Straße an und ließen sie Maos Worte zitieren. Wer dabei versagte, wurde festgenommen". Jeder Tibeter mussten, nachdem er den halben Tag lang in den neuerrichteten Kommunen Zwangsarbeit geleistet hatte, an Umerziehungsveranstaltungen teil nehmen. "Bei diesen Versammlungen musste jeder laut verkünden: ´Die Götter, die Lamas und die Klöster sind Werkzeuge der Ausbeutung. Diese drei Sklavenhalter machten Tibet arm. Die Chinesische Kommunistische Partei hat uns Nahrung, Kleidung, Häuser und Land gegeben; sie ist gütiger, als es unsere eigenen Eltern sind. Möge die Chinesische Kommunistische Partei zehntausend Jahre leben. Möge Mao Zedong zehntausend Jahre lang leben!"
Die Religion wurde ganz verboten, ebenso das tragen der traditionellen Kleider oder feiern der Bräuche. Allein schon das Besitzen eines Photos des Dalai Lama oder Beten in der Öffentlichkeit wurde grausam bestraft.
Wer sich den Chinesen widersetzte, wurde hingerichtet, eingesperrt oder sogenannten Thamzings unterworfen: Um den "Schuldigen" mussten sich dessen Verwandten und Freunde versammeln und ihn dann solange steinigen, schlagen, foltern etc., bis er starb. Wer nicht richtig mitmachte, wurde selbst einem Thamzing unterzogen.
1995 berichtet der Mönch Palden Gyatso vor der UNO-Menschenrechtskommission über die Zustände in den Lagern: "Im Gefängnis waren wir grausamen Behandlungen ausgesetzt: Im Winter wurden wir draußen aufgehängt und mit kaltem Wasser überschüttet. An heißen Sommertagen trat an die Stelle von kaltem Wasser Feuer, das unter den hängenden Gefangenen angezündet wurde. Zu anderen, in dieser Position vorgenommenen Formen der Misshandlungen gehörten Schläge mit Ledergürteln sowie mit elektrischen Viehstöcken. [...] Ich wurde z.B. mit kochendem Wasser überschüttet. [...]." Ein weiterer Zeuge berichtet: "Sie schnitten den Gefangenen die Kehle durch oder die Hoden ab. Solche Kastrationen führten zu einem schlimmen Tod. [...] Die Chinesen gruben riesige Gräben die mit Körpern angefüllt wurden, bis sie überquollen. Dann schüttete man eine dünne Schicht Erde darauf. Und wir mussten über die Körper laufen. Überall sah man Arme, Beine, Köpfe die an allen Ecken herauskamen. Eine weitere beliebte Foltermethode bestand darin, den Gefangenen im Sommer nasse Lederkappen über den Kopf zu stülpen, die sich in der Sonne langsam zusammenzogen, bis der Kopf nach einiger Zeit zerdrückt wurde."
1976 starb Mao Zedong und mit seinem Tod endete auch die Kulturrevolution.
Wenige Jahre später sandte der Dalai Lama eine Delegation nach Tibet, die folgende Bilanz über die "Kulturrevolution" zog:
- 1,2 Mio. Tibeter, ein Fünftel der Bevölkerung, sind getötet worden oder Hungers gestorben
- 6245 Klöster sind zerstört, ihre Wertgegenstände entweder eingeschmolzen oder verkauft
- 60 Prozent von Tibet literarischem Erbe wurde verbrannt
- Die Provinz Amdo ist zum größten Arbeitslager der Welt geworden, das schätzungsweise 10 Mio. Gefangene aufnehmen kann
- Jeder zehnte Tibeter war im Gefängnis, Hunderttausende in Arbeitslagern
- Ganze Bergketten wurden abgeholzt und Tibets einzigartige Flora und Fauna zerstört
2.3. Vom Ende der Revolution bis heute
Unter Maos Nachfolger, Deng Xiaoping, entspannte sich die Lage in den nächsten Jahren ein wenig. Es wurde öffentlich zugeben, dass die Kulturrevolution ein "Fehler" war und etliche Klöster wieder aufgebaut, hauptsächlich aus touristischen Gründen.
In der Zwischenzeit haben der Dalai Lama und etwa 100 000 Flüchtlinge sich in Indien eine neue Existenz aufgebaut. Dharamsala wurde Zentrum der neuen, international nicht anerkannten, Exilregierung Tibets.
Nach etlichen friedlichen Demonstrationen von Mönchen und Nonnen in Lhasa in den Jahren 1987-89, die mit äußerster Brutalität niedergeschlagen wurden, verschärfte sich der Kurs der Chinesen wieder, die Schreckensherrschaft der Kulturrevolution begann von Neuem.
Aber das Ziel der chinesischen Regierung, die tibetische Bevölkerung und Kultur auszulöschen, wurde seit Anfang der Achtziger Jahre -bis heute noch- auch auf andere Art und Weise angestrebt: zum einen durch die Bevölkerungspolitik Chinas. So siedelten Millionen Chinesen - staatlich gefördert - nach Tibet über. Heute leben in Tibet etwa 8-9 Mio. Chinesen, jedoch nur etwa 5 Mio. Tibeter. Im Gegensatz zu den in Tibet lebenden Chinesen werden die Tibeter als Bürger zweiter Klasse behandelt, z.B. im Arbeitleben, die einen viel niedrigeren Lebensstandard haben. Außerdem wird dadurch die Kultur und ganze Lebensweise natürlich immer mehr chinesisch - Beispiel dafür ist das heutige Stadtbild Lhasas (siehe Bild). In den nächsten Jahren soll diese Sinisierungspolitik durch den Bau der Eisenbahnstrecke Peking-Lhasa noch verstärkt werden.
Zum anderen versuchen die Chinesen, die Tibeter auf lange Sicht hin durch Geburtenkontrolle und Abtreibungen auszurotten. Frauen, die mit einem zweiten Kind schwanger sind, werden oft in Kliniken geschleppt, wo ihnen das Baby - manchmal noch im achten oder neunten Monat - abgetrieben wird. Oftmals werden die Kinder auch unmittelbar nach der Geburt per Giftspritze getötet oder ertränkt. Ein tibetischer Arzthelfer berichtet: "\"Eine 37jährige Frau wurde von meinem Ausbilder operiert. Sie war bereits im siebten Monat.[...] Die Frau wehrte sich heftig, wurde aber von ihm überwältigt. Er schnitt ihr den Bauch auf. Ich musste das lebendige Baby aus dem offenen Bauch herausheben und es in eine Schüssel legen, die dafür bereit stand. Es zappelte und strampelte. Mein Ausbilder nahm eine Spritze und injizierte etwas in den Kopf des Babys. Es war sofort tot.\"
Laut Aussage eines englischen Arztes gibt es Geburtenkontrollteams, die für mehrere Monate durch bestimmte Teile Tibet ziehen, und in jedem Dorf, in dem sie Station machen, alle Frauen sterilisieren und bei den schwangeren Tibeterinnen Abtreibungen durchführen. Dabei haben sie ein bestimmtes Soll zu erfüllen, und wenn sie dies nicht einhalten können, töten sie einfach Neugeborene.
Ein weiterer Weg der Chinesen ist es, die Kontrolle über die Religion, speziell die religiösen Führer und Lamas, zu erhalten. So werden zahlreiche Inkarnationen nicht mehr durch Tibeter auf traditionelle Weise gesucht, sondern einfach von der Regierung bestimmt, meistens auf kommunistische Art erzogene und der Partei und damit China treue Kinder und Jugendliche. Prominentestes Beispiel ist der Panchen Lama, der 1989 gestorben ist. Seine Reinkarnation wurde 1995 von einem Suchtrupp des Dalai Lama gefunden. Als der damals 6jährige Junge nach Indien gebracht werden sollte, wurde er von chinesischen Truppen entführt und wird seitdem festgehalten. "Ersetzt" wurde er durch einen von der Regierung ausgewählten, regierungstreuen Jungen, der nun ganz unter der Kontrolle Pekings steht.
Ein weiteres Problem in Tibet ist die Zerstörung der Umwelt. Durch die Rohdung riesiger Waldflächen kommt es regelmäßig zu Überschwemmungen, die Ernteausfälle zur Folge haben - auch außerhalb Tibets, da in Tibet die größten Ströme Asiens entspringen. Hinzu kommt noch die Lagerung großer Mengen Atommüll -meist kaum abgeschirmt - aus ganz Asien in Tibet, was das empfindliche ökologische Gleichgewicht des höchsten Landes der Erde empfindlich belastet.
Trotz der großen Problem in Tibet predigt der Dalai Lama - nicht unumstritten - den friedlichen Widerstand gegen die chinesische Besatzung. Für seine Haltung erhielt er 1989 den Friedensnobelpreis.
Seit Mitte der 80er Jahre fliehen - zur Zeit noch verstärkt - immer mehr Menschen aus Tibet, oftmals Kinder, die von ihren Eltern auf den erschwerlichen Weg über den Himalaya geschickt werden. Erst letztes Jahr floh der Karmapa Lama (Bild).
Der deutschen Politik sind die Handelsbeziehungen mit China (z.B. Transrapid) offenbar wichtiger als die Wahrung der Menschenrecht in Tibet. So sagte Außenminister Fischer beispielsweise, die Bundesrepublik unterstütze die Unabhängigkeit Tibets nicht und halte an der Ein-China-Politik fest. In der Vergangenheit verabschiedeten der Deutsche Bundestag oder der Amerikanische Senat zwar etliche Anträge, die die chinesischen Menschenrechtsverletzungen verurteilen, aber den Worten folgten nie Taten.
Wenn nicht bald etwas geschieht, wird das tibetische Volk und mit ihm eine Jahrtausende alte Kultur aussterben.
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