Unter keinen Umständen konnten die Amerikaner es zulassen, daß Australien, das für sie als Ausgangsbasis für den späteren Angriff auf die japanische Machtposition unentbehrlich war, in japanische Hände fiel. Anfang Februar setzten die ersten Reaktionen von ihrer Seite ein. In den Südpazifik entsandte Flugzeugträger führten die ersten Bombenangriffe gegen zahlreiche japanische Inselstützpunkte durch. Gleichzeitig begann die planmäßige Sicherung des Seeweges nach Australien. Die Fidschi-lnseln wurden besetzt, in Neu-Kaledonien eine Basis für Seeflugzeuge eingerichtet und auf der Insel Espiritu Santo ein vorgeschobener Flottenstützpunkt geschaffen. Am 7. Mai kam zu einer zweitägigen Schlacht im Korallen-Meer, die mit empfindlichen Verlusten für beide Seiten endete, allerdings waren die japanischen Verluste weit schwerer. Der japanische Geleitzug mußte nach Rabaul zurückkehren, und für die Japaner wurde es nunmehr klar, daß die Zeit, in der sie nahezu ungestört ihre Geleitzüge für weitere Eroberungen einsetzen konnten, vorbei war.
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Anfang Juni kam es bei den Midway-Inseln westlich Hawaii noch einmal zu einer noch bedeutenderen Seeschlacht, die wiederum fast ausschließlich aus der Luft geführt wurde. Der Kampf nahm durch eine Reihe unglücklicher Umstände einen katastrophalen Verlauf für die Japaner. Nicht sie überraschten die Amerikaner, sondern sie wurden durch das gänzlich unerwartete Auftreten starker amerikanischer Feindkräfte überrascht. Ungünstige Witterungsbedingungen und die fehlenden Radargeräte führten dazu, daß die Japaner schon am zweiten Kampftage ihre sämtlichen vier Flugzeugträger verloren hatten. Sie mußten den Kampf schleunigst abbrechen.
Der Verlauf des Kriegsgeschehens in den letzten Monaten des Jahres 1942 ließ keinen Zweifel mehr darüber, daß die Japaner den Höhepunkt ihrer Erfolge überschritten hatten. Überall waren sie in die Verteidigung gedrängt, und es war nur noch eine Frage der Zeit, wann die Amerikaner unter Mithilfe der Engländer und Australier in das weitgespannte Vorfeld einbrechen würden, das die Japaner um den ostasiatischen Raum gelegt hatten.
Die Japaner lassen sich das Eroberte nur nach erbitterten, auf beiden Seiten mit großer Härte geführten Kämpfen unter schwersten Verlusten für Angreifer und Verteidiger abringen. Die Amerikaner nehmen vom Jahre 1942 ab unter Ausnützung ihrer inzwischen wiederhergestellten Überlegenheit zur See den Japanern im Sprung von Insel zu Insel eine nach der anderen wieder ab, ohne Rücksicht darauf, ob der japanische Widerstand fortgesetzt wird oder nicht.
Im Mai 1945 teilt das Deutsche Reich Japan mit, daß es gezwungen sei, Sonderfrieden zu schließen.
Zermürbt von den schweren Luftangriffen, ist Japan nach der Kapitulation Deutschlands unter totaler Blockade seiner Küsten ganz auf sich allein gestellt. Sein erlahmter Widerstandswille wird durch die Kriegserklärung der Sowjetunion an Japan endgültig ge¬brochen. Die japanische Regierung läßt das Kapitulationsangebot Japans an die Alliierten hinausgehen.
Am 6. August 1945 fällt die erste Atombombe (Uranium) auf Hiroshima (60 000 Tote und 100 000 Verwundete) und am 9. August 1945 die zweite Atombombe (Plutonium) auf Nagasaki.
Am 2. September 1945 Unterzeichnung der japanischen Kapitulation an Bord des Schlachtschiffes Missouri in der Sagami-Bucht vor Tokio.
Am 8. September rücken amerikanische Truppen in Tokio ein und am 24. Oktober ist die Kapitulation aller japanischen Truppen abgeschlossen.
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