- Außenminister Gustav Stresemann wollte eine Neuregelung der Reparationsfrage, indem Sachverständige die Zahlungsfähigkeit Deutschlands überprüfen sollten
- im August 1924 kam es bei der Unterzeichnung des Dawes-Plans zur Neuregelung der Reparationen
à Deutschland bekam 800 Millionen Reichsmark Anleihen, um die marode Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, dies führte zur Erweiterung der Produktion und die Reparationen konnten wieder gezahlt werden
- auf Initiative Stresemanns folgte 1925 der Locarno-Pakt welcher die Errichtung eines Sicherheitssystems in Mitteleuropa, besonders in Hinblick auf die deutsche Westgrenze zum Inhalt hatte
à Deutschland kam Vorschlägen des französischen Sicherheitsanspruchs entgegen
à die deutsche Westgrenze wurde als endgültig anerkannt
à Deutschland verzichtet freiwillig auf Elsaß-Lothringen
à Frankreich gibt Absichten auf das Rheinland für sich zu beanspruchen
- 1926 wurde Deutschland in den Völkerbund aufgenommen und gelangte dadurch zu internationaler Anerkennung
- 1929 kam es zu Verhandlungen, die die endgültige Höhe der Reparationen festlegen sollten
- diese wurde im Young-Plan von 1930 niedergeschrieben
à Zahlungsleistungen 450 Millionen Reichsmark zum Dawes-Plan verringert
à es wurde ein Zahlungsplan mit Frist bis 1988 aufgestellt
à die endgültige Summe der Reparationen sollte 112 Milliarden Reichsmark betragen
- Stresemann stirbt 1930 und hinterlässt eine entspannte Weimarer Republik
à in der Zeit von 1924 - 1929 blühte die Wirtschaft, hebte sich der Lebensstandard an, die soziale Lage der Bevölkerung wurde verbessert und politische Morde und Putschversuche verschwanden von der Tagesordnung
- innenpolitisch taten sich die Parteien in dieser Zeit schwer stabile Koalitionen zu bilden, es fehlte an Bereitschaft Kompromisse einzugehen und notwendige unpopuläre Entscheidungen zu treffen
à der linke Flügel der SPD lehnte Koalitionen prinzipiell ab
à bürgerliche Parteien weigerten sich nach dem Sturz Stresemanns mit der SPD zusammenzuarbeiten
à die linksliberale DDP und monarchistische DNVP waren nicht koalitionsfähig
à die DNVP gab Fundamentalopposition gegen die Weimarer Republik nicht auf
à Spannungen zwischen den katholischen Parteien Zentrum und BVP führten dazu, dass BVP nicht allen Koalitionen angehörte
à trotz mehrfacher Umbildungen brachten die Koalitionen von 1924 - 1928 keine oder nur unsichere Mehrheiten
à Minderheitsregierungen der bürgerlichen Mittelparteinen (DDP, Zentrum, BVP und DVP) waren auf Tolerierung in innenpolitischen Fragen von rechts und außenpolitischen Fragen von links angewiesen
à Bürgerblock-Regierungen (Zentrum und DNVP) waren innenpolitisch einig und außenpolitisch zerstritten
à Regierungen arbeiteten innen- und außenpolitisch mit wechselnden Mehrheiten
à Mehrheitskoalitionen und Minderheitsoppositionen waren nicht gegeben
- in dieser Zeit kam es zu keiner Stabilisierung des Parlamentarismus und der Demokratie
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