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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der deutsche orden unter hermann von salza



Hermann von Salza wurde im Jahre 1178 oder 1179 in Thüringen geboren und 1210 Hochmeister des Deutschen Ordens. Hermann erkannte, dass das Königreich Jerusalem keine Zukunft hatte und sah sich deshalb nach einem neuen Betätigungsfeld für seinen Orden um. Schon 1211 wurde der Orden vom ungarischen König Andreas II. gebeten, das Burzenland in Siebenbürgen gegen die Kumanen zu verteidigen. Nachdem dieses Vorhaben von Papst Innozenz III.(1198-1216) genehmigt worden war, gelang es dem Orden bald dort wieder Ruhe herzustellen. Anschließend baute der Orden mehrere Burgen und siedelte deutsche Bauern in deren Umgebung an. Andreas II. gab dem Orden viele Rechte, so dass er fast als eigenes Lehen in Ungarn existierte. Diese Rechte wurden aber schon 1225 wieder rückgängig gemacht und der Orden mußte das Land ganz verlassen.

Bei der Krönung des Kaisers Friedrich des II. 1215 in Aachen lernte dieser den Hochmeister Hermann von Salza kennen und es entwickelte sich eine lange Freundschaft, die beiden, dem Deutschen Orden und Kaiser Friedrich II. sehr zugute kam. Hermann von Salza war sowohl bei der päpstlichen Kurie als auch beim Kaiser sehr beliebt und mußte öfter zwischen diesen vermitteln. Nachdem die erste Frau Friedrich des II., Konstanze, gestorben war, überredete Hermann von Salza den Kaiser, Jolande, die Thronerbin von Jerusalem, zu heiraten. Damit wollte er auch erreichen, daß Kaiser Friedrich sein Versprechen, einen Kreuzzug durchzuführen, einlöste.

Als nächster bat 1226 Herzog Konrad von Masowien, ein polnischer Fürst, den Deutschen Orden um Hilfe im Culmer Land, um dort gegen die heidnischen Pruzzen zu kämpfen. Damit begann das wichtigste Kapitel in der Geschichte des Deutschen Ritterordens, den ich später noch ausführlich besprechen werde.

Inzwischen hatte Friedrich II. einen weiteren, den vierten, Kreuzzug vorbereitet und er landete 1228 in Akkon. Es kam aber zu keinen kriegerischen Auseinandersetzungen, denn Friedrich II. erreichte durch Verhandlungen, dass das gesamte westliche Galiläa, das Gebiet um Sidon und vor allem die Stadt Jerusalem kampflos an die Christen abgetreten wurde. Friedrich krönte sich selbst am 18. März 1229 zum König von Jerusalem. Diesen Titel führten seit damals alle Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (also auch die Habsburger) bis 1806, der formellen Auflösung des Römischen Reiches. Danach wurde der Titel von den Kaisern von Österreich noch bis 1918 geführt, bis er mit dem Ende der k.u.k. Monarchie ebenfalls unterging.

Hermann von Salza hatte sich sein Leben lang für ein gutes Verhältnis zwischen Friedrich dem II. und dem Papst eingesetzt und war auch recht erfolgreich dabei gewesen. Da er am Ende seines Lebens schwer erkrankt war, konnte nicht mehr zwischen Kaiser und Papst vermitteln und deren Verhältnis wurde immer schwieriger. Als Hermann von Salza am 20. März 1239 starb, wurde Kaiser Friedrich II. am gleichen Tag exkommuniziert.

 
 

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