Eine der ersten, in den sechziger Jahren durchgeführten, repräsentativen Studien ist die von Vance Packard. In dieser Studie, die sich mit dem Thema des vorehelichen Geschlechtsverkehrs auseinandersetzt, wurden 2100 Studenten von 21 amerikanischen Colleges und darüber hinaus noch Studenten aus Großbritannien, Kanada, Frankreich und Deutschland mittels eines Fragebogens mit dem Titel "The Sexual Wilderness" befragt. Betrachtet man die Hauptergebnisse (Packard 1972, in Reimann, 63-64) dieser Studie, wird man feststellen können, daß sich ein leichter Trend zur Permissivität der sexuellen Einstellungen erkennen läßt:
. die traditionelle Vorstellung von der Keuschheit bis zur Ehe wurde nicht mehr von der Mehrzahl der männlichen und weiblichen Studierenden geteilt;
. die Mehrzahl der Männer hielt den vorehelichen Geschlechtsverkehr für zulässig, vorausgesetzt, die Partner wären über 18 und "versuchsweise verlobt";
. die Mehrzahl der Frauen hielten Geschlechtsverkehr nur dann für zulässig, wenn die Partner über 21 und "offiziell" verlobt wären; (Packard 1972, in Reimann, 63-64)
Auch Lillian Rubin machte in ihrer Studie dieselben Beobachtungen.
Virginity on the part of girls prior to marriage was prized
by both sexes. Few girls disclosed the fact that if they
allowed a boyfriend to have full sexual intercourse - and
many were only likely to permit such an act to happen once
formally engaged to the boy in question. (Giddens, 9)
Frauen hatten offensichtlich eine konservativere Einstellung, da sie größeren Wert auf eine beständige Beziehung bei vorehelichem Geschlechtsverkehr legten als Männer.
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