Bereits während des Baues wurden die fertig gestellten Abschnitte der Transsib rege genutzt. Besonders die Kolonisation setzte, wie von der Regierung erhofft, sehr schnell ein. Bereits im Jahre 1895, als die Transsib kaum zur Hälfte gebaut war, benutzten 120\'000 Leute die Bahn, um in Sibirien ein neues Leben zu beginnen. Im nächsten Jahr wahren es bereits 200\'000, in den Jahren von 1896 bis 1899 insgesamt 820\'000, bis 1914 waren insgesamt 14 Millionen Russen nach Sibirien ausgewandert. Endlich begann Sibirien sich mit Menschen zu füllen. Die allermeisten Auswanderer waren Bauern, und reisten mit den damals berühmten Wagen der 5.
Klasse, die statt Sitzen lediglich mit Stroh ausgepolstert waren, und so auch die Mitnahme von Tieren ermöglichten. Der Fahrpreis war sehr niedrig, da er von der russischen Regierung kräftig subventioniert wurde. Der Landmangel und die drohende Überbevölkerung in europäisch-russland machte Sibirien für die Russen zu einem "russischen Amerika". Die Transsibirische Eisenbahn trug der grossen Nachfrage nach einem neuen und besseren Leben in diesen extrem rohstoffreichen Gebieten Rechnung.
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