Neben der Zurückweisung Frankreichs in die Grenzen von 1792 enthielt der Vertrag von Chaumont noch weitere territoriale Bestimmungen von Bedeutung. So kamen die Unterzeichner darin überein, dass Deutschland, Holland, Italien, die Schweiz und Spanien unabhängig werden sollten. Besonders Metternich und Castlereagh konnten im Vertrag von Chaumont ihre Interessen durchsetzen. So einigten sich die Signatarmächte - ganz im Sinne Castlereaghs und Englands - darauf, dass Holland territorial erweitert werden sollte damit seine Position gestärkt würde. Es war die Rede von "geeigneten" Grenzen für Holland, was eine Erweiterung in den Süd-Westen bis "mindestens Antwerpen" meinte, de facto jedoch eine Angliederung Belgiens an Holland bedeutete und auf dem Wiener Kongress zur Gründung des Königreiches der Vereinigten Niederlande führte. Hierdurch wurden englische Interessen insofern erfüllt, als dass es in einem neuen Krieg (für Frankreich) schwerer würde, ein vergrößertes und gestärktes Holland/Belgien und damit den England im Südwesten gegenüberliegenden Küstenstreifen, einzunehmen. England wollte dadurch im Falle eines Krieges, eine (wenn auch nicht vollständige) Isolation wie sie durch die Kontinentalsperre Napoleons hervorgerufen wurde, verhindern oder zumindest erschweren.
Neben diesen strategischen Belangen hatte der Vertrag von Chaumont aber auch noch weitreichende politische Bedeutung, denn nun waren "alle Zweifel darüber beseitigt, dass auch wir [England] eine Stimme in Dingen des europäischen Festlandes haben". Die Bedeutung dieser Äußerung betrachtet Kissinger als "das Herzstück von Castlereaghs Erfolg: Nach zwanzig Jahren der Isolierung war Frankreich nun wieder ein Teil Europas". Die Absicht Preußens, die Vormachtstellung in Norddeutschland zu erlangen, wurde dadurch zu Nichte gemacht, dass Deutschland aus souveränen Staaten bestehen und nicht vereinigt werden sollte, was wiederum im Interesse Österreichs lag. Rußland dagegen konnte eine Entscheidung in Bezug auf die polnische Frage hinausschieben.
Da bei den Grenzänderungen vorwiegend die Interessen der Großmächte Beachtung fanden, bewertet H. Müller den Bündnisvertrag von Chaumont insofern kritisch, als dass er "das Diktat der zunächst vier Großmächte über Europa konstituierte". Dem lässt sich zustimmen, da sich die Ansichten der Alliierten in Bezug auf die territorialen Veränderungen nicht mehr grundlegend änderten. Doch der Vertrag von Chaumont stellte nur den Anfang zur Nachkriegsordnung dar, denn die eigentliche Neuordnung Europas fand schließlich auf dem Wiener Kongress statt. Zwar wurden der Wiener Kongress und zuvor auch der Erste Pariser Frieden ganz klar von der Quadrupelallianz dominiert, doch die abschließende Ordnung Europas fand noch nicht in Chaumont statt. So war zum Beispiel die zu der Zeit noch ungelöste polnisch-sächsiche Frage genannt, die das Bündnis der führenden europäischen Großmächte (bis auf das Osmanische Reich) zu spalten und in einen neuen Krieg zu stürzen drohte und Napoleon nach seiner Verbannung verleitete auf den Kontinent zurückzukehren.
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