Ein weiterer Schritt der Reichsausweitung Hitlers war die Angliederung des Sudetenlandes. Das mehrheitlich von Deutschen bewohnte Teil der Tschechslowakei. Gegen den Widerstand der tschechoslowakischen Regierung forderte die \"Sudetendeutsche Partei\" die volle Autonomie für das Sudetenland. Doch anstatt der Prager Regierung Unterstützung zu gewähren, reisten die Vertreter Englands und Frankreichs - Chamberlain und Daladier - zu einem Treffen mit Mussolini und Hitler nach München. Im Münchner Abkommen (1938) wurde vereinbart, dass das Sudetenland in 10 Tagen von deutschen Truppen besetzt werden könne. Für den Rest der Tschechoslowakei übernahmen Frankreich und Großbritannien eine Bestandsgarantie. Prag mußte nicht nur das Sudetenland an Deutschland abgeben, sondern auch das Gebiet um Teschen an Polen und einen Teil der Karpatenukraine an Ungarn . Nun brachte Hitler die Tschechoslowakei dazu, sich für selbständig zu erklären und unter den Schutz des deutschen Reiches zu stellen. Damit war die Tschechoslowakei auseinandergebrochen und existierte nicht mehr. Die Bestandsgarantie war hinfällig geworden. Um die Bombardierung Prags abzuwenden, legte der tschechische Staatspräsident Hacha das Schicksal seines Volkes gezwungenermaßen in die Hände Hitlers. Nach dem Einmarsch in Prag am 15.3.1939 proklamierte Hitler das Protektorat Böhmen und Mähren.
Inzwischen war auch England und Frankreich klar geworden, daß Hitler nicht die Absicht hatte, geschlossene Verträge einzuhalten. Sie versuchten, die Sowjetunion als Bündnispartner zu gewinnen. Doch die Verhandlungen scheiterten, da die Westmächte den sowjetischen Gebietsforderungen nicht zustimmen konnten. Hitler jedoch war bereit,die Gebiete Finnland, Estland, Lettland, Ostpolen und Bessarabien der sowjetischen Einflußsphäre zu überlassen. Dafür versprachen sich beide Seiten im Hitler-Stalin-Pakt - 28.3.1939 - Neutralität, falls eins der beiden Länder in einen Krieg mit einem dritten Land verwickelt würde.
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