Man kann darüber streiten, ob das ehemalige k.u.k. Hofoperntheater wirklich zu den drei besten Opernhäusern der Welt gehört oder nicht. Auf jeden Fall ist eine der größten Bühnen der Welt, und das im wörtlichen Sinn: Allein die Bühne nimmt 1500 m2 ein. Die Oper ist ein zweckmäßiger und eindrucksvoller, damals aber recht eigenwillig-wirkender Bau, mit romantisierenden Details. Dieser Prachtbau mit seiner fünfachsigen Vorhalle ist im französischen Geschmack mit Brunnen, Pegasusgruppen und reichem Figurenschmuck ausgestattet. Die beiden Brunnen befinden sich links und rechts und stellen gegensätzliche Welten dar: der linke verkörpert "Musik, Tanz, Freude und Leichtsinn", der rechte stellt "Loreley, Trauer, Liebe und Rache" dar.
Doch der Bau der Staatsoper sollte in einem Fiasko enden: 1857 begann das Architektenduo August Siccard von Siccardsburg und Eduard van der Nüll mit dem Bau dieses Gebäudes. Da sowohl die Ringstraße als auch die Oper zu gleichen Zeit geplant wurden, die Straße allerdings früher fertig gestellt wurde, bemerkte man zu spät, daß das Niveau höher als vorgesehen war. Daher fehlt aus Platzgründen eine repräsentative Auffahrtstreppe, wie es sie beispielsweise beim Parlament gibt, und man nannte die Oper im Volksmund versunkene Kisten.
Die Eröffnung am 25. Mai 1869 erlebte keiner der beiden Architekten mit: Die Kritik der Öffentlichkeit an dem Neubau war so massiv, daß van der Nüll sie nicht verkraftete und 1868 Selbstmord beging. Sein Kompagnon von Siccardsburg erlitt vor lauter Aufregung kurze Zeit vor der Eröffnung einen Herzstillstand.
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