Bei der Schlußsteinlegung des Reichstagsgebäudes am 5. Dezember 1894 führte Wallot den Kaiser und die Kaiserin durch das Gebäude, offenbar mit größter persönlicher Zurückhaltung gegen dem \"Medaillenaberkenner\", wie er schrieb. Während Wilhelm II. nach Außen nur Lob für den Bau spendete, nannte er das Gebäude in einem Brief an seinen Intimus Eulenburg \"Reichsaffenhaus\" und gab an, er habe während des Rundgangs Wallot mehrfach beleidigen können. Wieder war dieses Eröffnungsschauspiel ein vorwiegend militärisches, und obwohl Wallot es nicht gestaltete, erhielt die Schlußsteinlegung den Beinamen \"Wallotsteins Lager.\" Nach der Fertigstellung des Reichstagsgebäudes begann 1899 der Bau des Reichstagspräsidentenpalais, ebenfalls nach Wallots Entwurf; 1904 wurde er fertiggestellt.
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