Der Theologieprofessor Martin Luther aus Wittenberg trat gegen den Ablasshandel auf und veröffentlichte im Herbst 1517 95 Thesen, die großes Aufsehen erregten.
Luthers Thesen wurden in Flugschriften in ganz Deutschland verteilt und lösten eine antipäpstliche Strömung aus und erweckten Hoffnungen auf eine Kirchenreform.
Luther distanzierte sich immer mehr von der kirchlichen Lehre und entwickelte eine neue Theologie.
Für Luther war die Bibel die einzige Glaubensquelle. Allein der Glaube machte wahre Christen aus. An der Spitze der Kirche stand nicht mehr der Papst, sondern der Landesfürst. Sakramente gab es nur 2, die Taufe und das Abendmahl. Die Priester dürfen heiraten. Fastengebote, Heiligenverehrung und Wallfahrten schaffte Luther ab.
Der Papst eröffnete gegen Luther einen Ketzerprozess. Er forderte ihn auf, seine Lehren zu widerrufen, doch Luther verbrannte die Bulle, die ihm mit dem Bann drohte. Daraufhin wurde er vom Papst exkommuniziert.
Luthers Lehre fand rasch zahlreiche Anhänger, so dass Kaiser Karl V. eingriff und einen Reichstag nach Worms einberief. Als Luther seine Lehren aber nicht widerrief, wurde die Reichsacht über ihn verhängt.
Doch der Kurfürst von Sachsen, der Luthers Landesherr und Beschützer war, ließ Luther nur zum Schein gefangen nehmen und brachte ihn auf die Wartburg, wo Luther das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche übersetzte.
Der Name Protestanten stammt daher, da die Evangelischen gegen die sofortige Durchführung des Wormser Ediktes protestierten.
Nachdem sich die Wogen der ersten Begeisterung geglättet hatten, traten als neue Größe die Landesfürsten auf den Plan, indem sie in ihren Territorien kirchliche Ordnungen schufen (lutherische Landeskirchen)
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