Wie schon zum Ausdruck gekommen ist, wurden die Aufführungen von Tragödien und Komödien in Form von Dichterwettbewerben organisiert. Später fanden auch Schauspielerwettbewerbe statt. Für die Durchführung solcher Veranstaltungen waren die obersten Beamten der Stadt verantwortlich. Die zuständigen Beamten hatten die Aufgabe, die Dichter zu wählen, die zum Wettstreit zugelassen wurden und jedem Dichter einen \"Choregen\" zur Verfügung zustellen.
Ein ist ein Bürger, der damit betraut wurde für die Ausstattung des Chores finanziell aufzukommen. Desweiteren sorgte er für die Verpflegung und Bezahlung der \"Choreuten\", das waren die Chormitglieder. Die Funktion des Choregen bezeichnete man als Choregie. Sie war Pflicht des Bürgers. Der Chorege trug den wesentlichen Teil der Inszenierungskosten. Nur Schauspieler und Bühnenausstattung wurden aus der Staatskasse bezahlt. Der finanzielle Aufwand hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg des Dichters. Seit Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. übernahm jedoch ein jährlich gewählter Wettkampfleiter die Organisation der Dionysien. Die dafür erforderlichen Mittel wurden aus der Staatskasse finanziert.
Die Inszenierung selbst lag in den Händen des Autors. Seine Aufgabe bestand darin, die Regie zu führen, die Musik zu komponieren, die Chortänze zu arrangieren und einzustudieren. Außerdem trat er auch selbst als Schauspieler auf. Doch in Folge der wachsenden Spezialisierung und Professionalisierung des Theaters, Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr., beschränkten sich die Autoren auf ihre Funktion als Stückeschreiber. Sie überließen die szenische Umsetzung ihrer Texte den Theaterpraktikern. Dazu zählten vor allem die Schauspieler. Zu der Zeit als die Dichter auch auf der Bühne zu sehen waren, hatten sie die Möglichkeit die weiteren Schauspieler selbst zu wählen. Aber nach der Einführung der Schauspielerwettbewerbe teilte man den Dichtern die sogenannten \"Protagonisten\" durch Los zu. Ein Protagonist war damals der Schauspieler, dem die Hauptrolle zu Teil wurde. Durch den Beginn der Schauspielerwettstreite wurde die schnelle Entwicklung und Professionalisierung der Schauspielkunst dokumentiert und verstärkt.
Im antiken Theater waren alle Rollen durch Männer besetzt, auch die Frauenrollen wurden von Männern gespielt. Während der gesamten Aufführung trugen die Schauspieler Masken. Der Gebrauch von Masken reicht tief in primitives Brauchtum und religiöse Vorstellungen zurück, bietet aber auch wichtige praktische Vorteile. Die Maske ermöglichte es den Schauspielern in kürzester Zeit ein Rollentausch. Sie erleichterte die Darstellung von Frauenrollen durch Männer. Auf der Maske war nur das wesentlichste abgebildet, da in einem Riesentheater der individuelle Gesichtsausdruck und die Mimik bedeutungslos waren.
Wie die Maske diente auch das Kostüm ursprünglich der kultischen Vermummung und Verwandlung. Später jedoch hatte es vor allem eine ästhetische und bühnentechnische Funktion. In der Tragödie trugen die Helden ein weites, buntgemustertes Prachtgewand mit langen Ärmeln, das bis zu den Füßen reichte. Es verlieh dem tragischen Helden Glanz und Würde. Mit Hilfe von Farben, Schmuck, Details und Requisiten ermöglichte dieses Kostüm die jeweils notwendige Differenzierung der Personen nach natürlichen, geographischen und gesellschaftlichen Unterschieden. Vor der Einführung dieses Schauspielergewands wurde wahrscheinlich eine reich differenzierte Alltagskleidung getragen. Das Standardkostüm der Komödie unterschied sich grundlegend von dem der Tragödie. Bei der Darstellung einer männlichen Person war das Kostüm ein enganliegendes, fleischfarbendes Trikot. Es sollte die Haut symbolisieren.
Dieses Trikot war an Bauch und Gesäß grotesk ausgestopft.
Das Schauspielergewand für eine Frauenrolle bestand aus einem knöchellangen, gelben Gewand, einem Mantel, dazu ein Stirnband mit Haarnetz und ein paar engen Schuhen. Es war in der selben grotesken Weise ausgestopft wie das Kostüm für eine Männerrolle.
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