Schon vor langer Zeit hatte die Menschheit den Traum, die irdischen Barrieren zu überschreiten. Im 19. Jahrhundert kam dieser Traum im Roman von Jules Verne "Die Reise zum Mond zum Ausdruck. Jules Verne sammelte eine Fülle von Fakten und präsentierte seinen Lesern den aktuellen Forschungsstand, dessen Lücken er mit Fantasie füllte. Der Science-Fiction-Roman war erfunden. Aber erst im 20. Jahrhundert holte die Realität die Phantasie ein.
Der Wettbewerb der Supermächte war der Anstoß für die explosionsartige Entwicklung der Raketentechnik. Angefangen hatte es jedoch schon früher. Da der Bau von Kanonen im Versailler Vertrag verboten wurde, begannen die Deutschen Rüstungsingenieure ab 1929, im Auftrag der Militärs, mit der Entwicklung von Raketengeschossen.
Ab 1932 wuchs das Entwicklungsteam im Regen der öffentlichen Gelder rapide, unter ihnen auch Wernher von Braun. Er übernahm die Entwicklung der neuen Flüssigkeitsraketen. Und wurde zum technischen Leiter des Projekts, das mit massiver Förderung die Entwicklung der Großrakete V-2 zum Ziel hatte. Damals lag das wichtigste Forschungszentrum in Peenemünde einer Stadt in Norddeutschland. Die V2 Rakete war der Ausgangspunkt aller späteren militärischen Raketen in Ost und West.
Nach Kriegsende wurden von den Amerikanern ganze Waggonladungen fertiger und halbfertiger V-2 Raketen in die USA gebracht. Aber auch 118 Deutsche neben Werner von Braun wurden angeheuert. Man kritisierte, dass die ehemaligen Feinde jetzt in den USA arbeiten durften. Doch die Amerikaner wollten das Know-how der Deutschen nutzen, vor allem weil sie wußten, daß auch die Sowjets Peenmünder Experten zu sich geholt hatten.
Wieder waren es die Militärs, die mit Nachdruck die Raketentechnik vorantrieben. Nachdem (1952) im Koreakrieg die Konfrontation zwischen den USA und der UdSSR einen ersten Höhepunkt erreichte, kam es in den USA plötzlich zu einer Diskussion über die Möglichkeiten einer bemannten Expedition zum Mond. Dazu kam es, als Wernher von Braun eine Artikelserie veröffentlicht, in der er genau zeigte, dass eine Expedition zum Mond möglich wäre.
Schon für 1957 kündigte die US-Regierung, dass sie den ersten künstlichen Erdtrabanten der Welt starten wolle.
Doch dann kam der >Sputnik-Schock |