Der Zeitpunkt der Entstehung einer ersten Kirche zu "Unseren Lieben Frauen\" im Dorfe Dresdang ist nicht feststellbar. Sie dürfte noch im 11.Jahrhundert, vielleicht vom Kloster Hersfeld aus, gegründet worden sein. Die Kirche, die erst 1366 erstmalig erwähnt wurde, lag bis zur ersten Stadterweiterung 1547 außerhalb der Stadt vor dem Frauentor in mitten der inzwischen gewachsenen Fischersiedlung. Bis zur Einführung der Reformation im Jahre 1539 war sie die einzige Pfarrkirche der Stadt Dresden. Später diente sie nur noch als Begräbniskirche.
Der erste Bau war eine verhältnismäßig bescheidene romanische Anlage. 1470 erhielt sie einen Glockenstuhl. Später wurde die Kirche durch Anbauten im gotischen Stil und einen neu gestifteten Hochaltar baulich verändert. Wann die doppelten Emporen und die Orgelempore eingebaut wurden läßt sich nicht mehr ermitteln. Es wird vermutet, daß sie erst nach 1556, dem Zeitpunkt, wo man die Kirche wieder für den protestantischen Gottesdienst nutzte, eingebaut wurde. Anfang des 18.
Jahrhunderts war der Verfall der Kirche so groß, daß man an einen Neubau denken mußte. Hinzu kam die Überfüllung der Kirche bei Gottesdiensten. Viele Besucher hörten die Predigt auf dem Kirchenboden, wo man zwar alles hörte, aber nichts sah. Am 9.Februar 1727 wurde der letzte Gottesdienst in der alten Frauenkirche gehalten und am folgenden Tag mit dem Abbruch begonnen. Um die Frauenkirche lag der älteste und lange Zeit einzige Friedhof der Stadt.
Am 1.Mai 1714 befahl August der Starke die Schließung des Friedhofs. 1724 wurden die Reste der Leichen nach anderen Friedhöfen überführt.
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