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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Klaus störtebeker



21. Oktober 1401 wurde Klaus Störtebecker samt 71 Kumpanen auf dem Grasbrook in Hamburg geköpft. Später wurden ihre Köpfe auf Pfähle gespießt und an der Elbe als Abschreckung aufgereiht. Nur ein Jahr später fing man Godeke Michels, der zusammen mit 80 Kumpanen ebenfalls auf dem Grasbrook in Hamburg geköpft wurde.

Störtebecker und Michels gehörten zu der Gruppe von Freibeutern, die im Krieg gegen Dänemark im Auftrag der Deutschen dänische Schiffe kaperten und belagerte Städte mit Nahrung versorgten. Nach Ende des Krieges 1395 wollten jedoch viele Freibeuter ihr einträgliches Gewerbe nicht aufgeben und so machten sie kurzerhand die ganze Welt zu ihrem Feind.

Kurz darauf eroberten Seeräuber die Hansestadt Wisby und starteten von hier aus ihre Raubzüge. Die Städte Kalmar und Danzig sandten sofort unabhängig voneinander jeweils eine Flotte aus, um den Stützpunkt der Piraten zu zerstören. Vor Wisby trafen jedoch beide Flotten aufeinander und metzelten sich gegenseitig nieder in der Annahme, die Piraten vor sich zu haben. Erst 1398 konnte der deutsche Ritterorden die Piraten vertreiben, die sich daraufhin ein neues Gebiet suchen mußten


iele der Piraten versteckten sich nun mit ihren kleinen Schiffen in den kleinen Fischerhäfen an der Ostfriesischen Küste. Auch Störtebecker plünderte zuerst unter Michels Führung in der Nordsee. Später teilte man sich auf. Michels konzentrierte sich auf den Raum zwischen England und Flandern. Störtebecker verlagerte seinen Stützpunkt auf das sichere, von Untiefen umgebene Helgoland. Von hier aus lief er mit der Flut aus, überfiel Schiffe vor der Elbe und kam gerade rechtzeitig mit dem Beginn der Ebbe wieder zurück.

Die zunehmende Piraterie störte den Handel in der Nordsee doch sehr und so beschloß Hamburg eine Flotte auszusenden, um die Nordsee von dieser Plage zu befreien. Im März 1401 stellte man Störtebecker kurz vor Helgoland. Der stellte sich sofort dem Kampf und ging mit seinen Schiffen in den Angriff über. Der Kampf dauerte den ganzen Tag und hätte man Störtebecker nicht wie ein Fisch mit dem Netz gefangen, so hätte er sicherlich bis zum letzten weiter gekämpft.

Dieses heroische Handeln war wohl mit ein Grund, warum sich so viele Sagen um Klaus Störtebecker ranken. Angeblich soll er sogar nach seiner Enthauptung noch an 11 seiner Männer vorbeigelaufen sein, bis ihm der Henker ein Bein stellte.

Die aufgespießten Köpfe an der Elbe waren jedoch nicht Abschreckung genug. Immer wieder mußte Hamburg gegen die Piraten in See stechen. Erst mit dem Sieg über Klaus Kniphof im Jahre 1525 konnte der letzte große Pirat zur Strecke gebracht werden. Seitdem genießt Hamburg den Ruhm die Stadt zu sein, welche die Nordsee von den Seeräubern befreit hat.


er angesehene Bürger Hein Brandt hatte dem Herzog Johann von Sachsen-Lauenburg vor einiger Zeit eine größere Summe geliehen und trotz mehrfacher Mahnungen keinen Pfennig wiedergesehen. Als er den Herzog nun auf der Straße antraf und ihn zur Rede stellte, antwortete dieser nur, daß er freies Geleit des Rates genieße. Daraufhin wurde Brand sehr zornig und beschimpfte den Herzog auf offener Straße aufs übelste. Sofort beklagte sich der Herzog beim Rat, der den Bürger Hein Brandt vorlud und befragte. Brandt leugnete nichts und kam ins Gefängnis.

Knapp fünf Jahre zuvor hatte jedoch der Rat versprochen, niemanden ohne einen Prozeß einzusperren. Wie ein Lauffeuer ging diese Nachricht von Brandts Gefangennahme durch die Stadt, und es kam zu einem Aufstand. Die Festnahme Brandts war jedoch nur der Tropfen, der das Faß zum überlaufen brachte. Schon lange beklagten sich die Bürger über die zu hohen Abgaben und über die Willkür des Rates, der sich wie in allen anderen Hansestädten nur aus Mitgliedern reicher Familien zusammensetzte. Diese Räte konnten völlig frei handeln und beschlossen sogar Kriegshandlungen, ohne daß die Bürger etwas davon erfuhren.

In anderen Hansestädten war es bereits zu Aufständen gekommen, und in Lübeck wurde am 28. Januar 1408 sogar der Rat vertrieben. Diesem Schicksal wollte der Hamburger Rat entgehen, und so kam es am 10. August 1410 nach viertägiger Verhandlung zum ersten Rezeß (wörtlich Rückzug), der unter anderem folgende Punkte beinhaltete: Kein Bürger darf ohne Verhandlung verhaftet werden.


Vor einer Kriegserklärung muß der Rat erst die Zustimmung der Bürger einholen.


Der Rat darf niemandem freies Geleit zusichern, der Schulden bei Hamburger Bürgern hat.


Untreue Bedienstete der Stadt sind zu entlassen.



Hein Brandt wurde nach seiner sofortigen Entlassung zum berühmten Mann und die Straße, in der er wohnte trägt noch heute seinen Namen - Brandstwiete


ur Zeit als Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Kirchentür nagelte, gab es in Hamburg 432 Geistliche und weit über tausend Mönche und Nonnen bei einer Gesamtbevölkerung von gerade einmal 15.000. Die Beschäftigung bei der Kirche war doch sehr beliebt. Man mußte keinerlei Steuern zahlen und unterstand dem Domkapitel und nicht der hamburgischen Gerichtsbarkeit.

Diese krasse Überbeschäftigung schuf Langeweile und so wandten sich viele von der Geistlichen den weltlichen Dingen zu. Das wilde Treiben ging sogar so weit, daß im Jahre 1512 der Domdekan Albert Crantz den Domherren gebieten mußte, ihren übermäßigen Beischlaf zu unterlassen und ihre Beischläferinnen abzuschaffen. Andere wiederum wirtschafteten kräftig in die eigene Tasche. Bestes Beispiel war der Domscholastikus Heinrich Banskow, der ganz Wellingsbüttel als Privatbesitz erwarb und zudem noch einen Sohn mit seiner Magd hatte. Kein Wunder, daß die Lehren Luthers in Hamburg nicht auf taube Ohren stießen.

Doch der Rat verbot 1521 den Druck und die Verbreitung Luthers Schriften. Aus dem Umland kamen aber immer mehr protestantische Prediger nach Hamburg, die unter dem Volk viel Zustimmung fanden.

Unter eben diesen Predigern war auch Steffen Kempe, der niederdeutsch predigte und sich bei dem Volk großer Beliebtheit erfreute. Trotz Anfeindungen blieb er und legte somit in 3 Jahren unermüdlicher Arbeit den Grundstein für die Reform.

1523 verlegten zwei Holländer ihre Druckerei nach Hamburg und druckten das neue Testament in niederdeutscher Sprache, obwohl dem Laien das Lesen der heiligen Schrift verboten war. Ab dem Jahre 1526 gab es sogar schon evangelische Pfarrer in der Katharinen- und Nikolaikirche.

Nach einem öffentlichen Streitgespräch kam es am 28. Februar 1528 endlich zur Reform in Hamburg. Im Gegensatz zu anderen Städten, in denen es zu blutigen Ausschreitungen kam, verlief der Wandel recht friedlich. Lediglich fünf katholische Wortführer wurden aus Hamburg ausgewiesen.

 
 

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